Zeit für ein industriepolitisches Sofortprogramm

11. Oktober 2021 | Standpunkt

VCI-Präsident Christian Kullmann zu den nötigen Anstrengungen, um in Deutschland bis 2045 Treibhausgasneutralität zu erreichen.

VCI-Präsident Christian Kullmann: „Wir wollen den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig ein international wettbewerbsfähiges und erfolgreiches Industrieland bleiben. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie bekennt sich dazu." © Frank Preuss/Evonik
VCI-Präsident Christian Kullmann: „Wir wollen den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig ein international wettbewerbsfähiges und erfolgreiches Industrieland bleiben. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie bekennt sich dazu." © Frank Preuss/Evonik

In diesem Wahljahr ist eine wichtige Erkenntnis zur Mehrheitsmeinung gereift: dass die Transformation zu einer zirkulären und treibhausgasneutralen Lebens- und Wirtschaftsweise nur mit einer starken Industrie gelingen wird – nicht an ihr vorbei und schon gar nicht gegen sie. Die nun in der Verantwortung stehenden Parteien haben in den Debatten um das beste Zukunftskonzept für Deutschland immer wieder betont, dass sie dabei auf das Know-how und die Leistungsbereitschaft der Unternehmen setzen werden. Das gemeinsame Ziel ist klar: Wir wollen den Klimaschutz voranbringen und gleichzeitig ein international wettbewerbsfähiges und erfolgreiches Industrieland bleiben. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie bekennt sich dazu. Nun, nach der Bundestagswahl, nehmen wir auch die Politik beim Wort.

Die Zukunft hat keine Zeit zu verlieren

Das Industrieland Deutschland steht vor einem enormen Kraftakt. Auch diese Erkenntnis setzt sich – endlich – durch. Um die Treibhausgasneutralität bis 2045 zu erreichen, brauchen wir sehr schnell sehr große Strommengen aus erneuerbaren Energiequellen. Allein die chemisch-pharmazeutische Industrie so viel, wie ganz Deutschland schon heute verbraucht. Um das zu schaffen, brauchen wir jetzt maximales Tempo für eine Politik, die Energie bezahlbar macht, unnötige bürokratische Hemmnisse abbaut, Digitalisierung und Infrastruktur optimiert und Innovationen, wo immer möglich, fördert statt behindert.

Möglichmacher statt Mikromanagement

Überambitionierte Reduktionsziele und ständig neue Regulierungen auf nationaler und europäischer Ebene reichen einfach nicht aus, um die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich deutlich zu senken. Deshalb muss die Politik den Schalter jetzt umlegen: weg von Gängelei, hin zu Gestaltung. Die deutsche Chemie- und Pharmaindustrie setzt in der neuen Legislaturperiode voll und ganz auf sinkende Stromkosten und maximale Technologieoffenheit, damit wir innovative Produktionsverfahren möglichst schnell zum Laufen bringen. Denn nur so werden wir die Bausteine Klimaschutz, Wohlstand und Wachstum dauerhaft zu einer festen Erfolgsformel verbinden.

Christian Kullmann
Präsident des Verbands der Chemischen Industrie

Dieser Beitrag ist Teil des VCI-Politikbriefs „Zeit für ein industriepolitisches Sofortprogramm“ (Oktober 2021).

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Pierre Gröning

Kontaktperson

Dr. Pierre Gröning

Geschäftsführung Europabüro Brüssel

 Norbert Theihs

Kontaktperson

Norbert Theihs

Geschäftsführung Hauptstadtbüro Berlin