22. Mai 2017 | Bericht
Ein Pilotprojekt von Chemie³ will kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, mehr Verantwortung für ihre Lieferkette zu übernehmen.
Ein Pilotprojekt von Chemie3 will kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützen, mehr Verantwortung für ihre Lieferkette zu übernehmen.
Die weltweite Vernetzung der Wirtschaft nimmt weiter zu. Auch kleine und mittlere Unternehmen kaufen immer stärker international ein. Das Einhalten von Umwelt- und Sozialstandards durch Lieferanten gewinnt daher für die Betriebe wegen möglicher Reputations- und Haftungsrisiken erheblich an Bedeutung.
Wie man mit begrenzten Ressourcen in immer komplexeren Lieferketten der Verantwortung für Menschenrechte und Umwelt gerecht werden kann, erproben jetzt acht VCI-Mitgliedsunternehmen. Sie werden dabei unterstützt von der Initiative Chemie3 und einem Beratungsunternehmen. Anfang April trafen sich Vertreter dieser Unternehmen beim VCI zu einem ersten Workshop. Nach einer Einführung über aktuelle Trends und Treiber zum Thema Nachhaltigkeit in Lieferketten standen folgende Aspekte im Mittelpunkt: die Identifikation von Nachhaltigkeitsthemen in Lieferketten und deren Risikobewertung sowie die Bausteine für ein nachhaltiges Lieferantenmanagement und der Umgang mit Problembereichen. Nach einem intensiven Austausch über unternehmensspezifische Lösungen und Erfahrungen können die Teilnehmer jetzt konkrete Ansätze in den eigenen Unternehmen erproben.
Eigene Lieferanten bewerten
Für Juni ist für die am Pilotprojekt teilnehmenden Firmen bereits der nächste Workshop geplant. Schwerpunkt wird die Bewertung und Entwicklung der eigenen Lieferanten sein. Die Entwicklung und Anwendung geeigneter Werkzeuge ist sehr aufwendig. Deshalb haben Chemie3 und der VCI mit der Initiative Together for Sustainability (TfS) ein Übereinkommen erzielt, das es den Verbandsmitgliedern ermöglicht, die bestehenden TfS-Tools zur Lieferantenbewertung und -entwicklung zu nutzen. Die Rahmenbedingungen hierfür werden, gemeinsam mit Vertretern von TfS, in diesem Workshop festgelegt. Zum Abschluss des Pilotprojekts ist ein weiterer Workshop im November geplant. Dann können sich die Unternehmen über die Erfahrungen austauschen.
Chemie3 wird, auf Basis der Ergebnisse aus dem Pilotprojekt, einen Leitfaden für die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit in der Lieferkette entwickeln. Anwender sollen in der Lage sein, in ihrer Lieferkette die Kernelemente der Sorgfaltspflicht für Unternehmen entsprechend dem Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte zu implementieren. Die Vorstellung des Leitfadens ist im Rahmen einer Fachveranstaltung im ersten Quartal 2018 vorgesehen.
Dieser Artikel ist im chemie report 05/2017 erschienen.
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Kontaktperson
Kathrine Link
Biodiversität, Initiative Chemie³, Sustainable Finance
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