Forschung weiter stärken

Die Zukunft nicht verspielen

29. September 2020 | Information

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Wollen wir auch morgen gesünder leben, brauchen wir heute die Forschung für künftige Therapien und Medikamente; beispielsweise für die Volkskrankheiten Herz-Kreislauf, Diabetes oder Krebs. Daran arbeiten die Pharmaunternehmen intensiv. Nach wie vor gibt es Krankheiten, die gar nicht oder nur schwer therapierbar sind. Umso wichtiger sind Forschung und Entwicklung.

Pharmaunternehmen arbeiten intensiv an der Erforschung künftiger Therapien und Medikamente. – Bild: © Copyright Merck KGaA, Darmstadt, Germany
Pharmaunternehmen arbeiten intensiv an der Erforschung künftiger Therapien und Medikamente. – Bild: © Copyright Merck KGaA, Darmstadt, Germany

Für neue Therapieansätze und wirksamere Medikamente investierte die deutsche Pharmaindustrie 2019 rund 8,1 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung (FuE). Sie gehört damit zu den innovativsten Branchen in Deutschland. Das unternehmerische Risiko ist jedoch ungewöhnlich hoch, denn die Entwicklung neuer Therapien und Arzneimittel ist komplex und langwierig. Umso wichtiger sind Rahmenbedingungen, die kostenintensive Projekte erleichtern.

Forschungsförderung verstetigen

Die Bundesregierung hat die wichtige steuerliche Forschungsförderung für alle Unternehmen im Rahmen des Zukunftspakts bis 2025 noch einmal verdoppelt. Gerade dieses Instrument fördert Investitionen in die Zukunftsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Notwendig ist jetzt eine rasche Umsetzung mit geringem Verwaltungsaufwand, damit Forschung nicht an mangelnden Personalkapazitäten – vor allem in mittelständischen Unternehmen – scheitert. Zudem sollte die Förderung einem international wettbewerbsfähigen Niveau angepasst werden, um Deutschland als attraktiven Forschungsstandort zu stärken.

Im Durchschnitt 13 Jahre dauert es, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Immer wieder scheitern Erfolg versprechende Projekte auch noch in der letzten klinischen Phase – erhebliche Investitionssummen sind dann unwiederbringlich verloren.
Im Durchschnitt 13 Jahre dauert es, bis ein neues Medikament auf den Markt kommt. Immer wieder scheitern Erfolg versprechende Projekte auch noch in der letzten klinischen Phase – erhebliche Investitionssummen sind dann unwiederbringlich verloren.

Datenzugang ermöglichen

Täglich entstehen in Krankenhäusern und Arztpraxen sowie in der medizinischen Forschung große Datenmengen. Daraus können beispielsweise virtuelle Kontrollgruppen für klinische Studien gewonnen werden. Das Potenzial, um Forschungsthesen und -modelle auf diese Weise valide und schneller zu prüfen, ist erheblich. Innovative Therapien und wirksamere Medikamente könnten schneller in die Versorgung gelangen. Der Zugang zu Gesundheitsdaten – die von den Patienten bereits aus der elektronischen Patientenakte beim Forschungsdatenzentrum freigegeben wurden – ist bisher auf öffentliche Forschungsinstitute begrenzt. Forschende Pharmaunternehmen als wichtige Umsetzer von Grundlagenforschung in nutzenstiftende Anwendungen bleiben dagegen außen vor. Dabei führen diese seit Jahrzehnten rund 90 Prozent der klinischen Studien mit Patienten in Deutschland durch, die höchsten Datenschutzansprüchen gerecht werden. Der geregelte Zugang zu Daten des neuen Forschungsdatenzentrums sollte deshalb auch der privaten Forschung ermöglicht werden.

Geistiges Eigentum schützen

Spätestens 18 Monate nach Eingang der Anmeldung bei Patentämtern sind Patente öffentlich zugänglich. Im Gegenzug erhalten Anmelder das Recht, ihre Erfindung exklusiv zu benutzen. Denn nur wer auf sicheren Patentschutz vertrauen kann, investiert Hunderte Millionen Euro in Forschung. Mit Ergänzenden Schutzzertifikaten und der damit verbundenen um bis zu fünf Jahre verlängerten Patentlaufzeit können Arzneimittelhersteller lange Entwicklungszeiten von Medikamenten ausgleichen. Darum sollte der europäische Rechtsrahmen zum Schutz geistigen Eigentums zügig um ein EU-weit einheitlich wirkendes Ergänzendes Schutzzertifikat mit einem einheitlichen Erteilungsverfahren ergänzt werden.

Dieser Beitrag ist Teil des VCI-Politikbriefs „Pharma wirkt!" (September 2020).

Kontakt

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 Jenni Glaser

Kontaktperson

Jenni Glaser

Abteilungsleitung Politische Kommunikation