Gewässerschutz

Neue EU-Beobachtungs­liste für Stoffe

02. August 2022 | Bericht

Die EU-Kommission setzt sieben neue Stoffe auf ihre Beobachtungsliste für Oberflächengewässer.

In ihre neue „Watchlist“ hat die EU-Kommission vor allem pharmazeutische Wirkstoffe neu aufgenommen. © Daniel Pahmeier / stock.adobe.com
In ihre neue „Watchlist“ hat die EU-Kommission vor allem pharmazeutische Wirkstoffe neu aufgenommen. © Daniel Pahmeier / stock.adobe.com

Die EU-Kommission hat ihre aktuelle „Watchlist“ für Trinkwasser vorgestellt, in die sie insgesamt sieben Stoffe beziehungsweise Stoffklassen neu aufgenommen hat. Es sind vor allem pharmazeutische Wirkstoffe aufgeführt. Neu hinzugekommen sind auch Sonnenschutzmittel.

Die von der EU-Kommission festgelegten prioritären Stoffe mit den entsprechenden Umwelt-Qualitätsnormen sind ein wichtiger Parameter, um den guten (chemischen) Zustand von Gewässern zu ermitteln. Werden entsprechende Konzentrationen eingehalten, ist der chemische Zustand gut; werden die Umwelt-Qualitätsnormen überschritten, ist der Zustand nicht gut.

EU kann Messkampagne fordern

Damit die EU-Kommission festlegen kann, ob ein Stoff als prioritär einzustufen ist oder nicht, müssen ihr genügend Daten vorliegen. Fehlen diese, kann die Kommission über die sogenannte Beobachtungsliste Daten entsprechender Stoffe in den Mitgliedstaaten ermitteln. Die Mitgliedstaaten sind dann gezwungen, Befunddaten in ihren Gewässern zu sammeln. Eine solche Messkampagne dauert in der Regel zwei Jahre und kann um weitere zwei Jahre verlängert werden. Danach entscheidet die Brüsseler Behörde, wie mit dem Stoff umzugehen ist. Entweder wird er als prioritär eingestuft, oder er erhält keinerlei Einstufungen und ist damit wasserrechtlich nicht weiter reguliert.

Für die Hersteller beziehungsweise Verwender der Stoffe bedeutet ihre Aufnahme in die Liste zunächst keine weiteren Verpflichtungen. Da die Behörden die Stoffe aber in den Oberflächengewässern messen, können sie den Unternehmen bei der Regelüberwachung Fragen zu Emissionen und Verwendung der Chemikalien stellen.

Die Stoffliste können Sie hier einsehen: Publications Office (europa.eu) .

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Dr. Thomas Kullick

Kontaktperson

Dr. Thomas Kullick

Anorganische Schwefelverbindungen, Boden- und Gewässerschutz