Wissenschafts- und Innovationssystem

Nächste Ausbau­stufe nach der Bundestagswahl

14. Oktober 2021 | Bericht

24 Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft haben Vorschläge für die Forschungs- und Innovationspolitik vorgelegt.

Die jüngsten Forschungserfolge aus Deutschland dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Forschungsstandort weiter gestärkt werden muss. © Mihail/stock.adobe.com
Die jüngsten Forschungserfolge aus Deutschland dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Forschungsstandort weiter gestärkt werden muss. © Mihail/stock.adobe.com

Mit den Nobelpreisen für Chemie und Physik sind in diesem Jahr auch zwei herausragende Forscher aus Deutschland ausgezeichnet worden. Das spricht einerseits für die Exzellenz des heimischen Wissenschafts- und Innovationsstandorts. Auch die schnellste Impfstoffentwicklung der Geschichte, ein Vakzin gegen das Coronavirus auf Basis der mRNA-Technologie, ist ein Beleg, welche Höchstleistungen in Deutschland erbracht werden.

Andererseits dürfen diese Leuchttürme nicht darüber hinwegtäuschen, dass der deutsche Forschungsstandort weiter gestärkt werden muss. 24 Organisationen aus Wissenschaft und Wirtschaft, darunter der VCI, haben daher in dem Positionspapier „Wissenschafts- und Innovationssystem: Die nächste Ausbaustufe zünden“ Empfehlungen für die Forschungs- und Innovationspolitik in der neuen Legislaturperiode ausgesprochen. Darin appellieren die Organisationen an Bund und Länder: „Machen wir das Wissenschafts- und Innovationssystem agiler, ambitionierter und resilienter.“ Dafür gebe es sechs zentrale Handlungsfelder:

  • Forschung und Innovation prioritär behandeln
  • Schneller, entschlossener und vernetzter handeln
  • Talente gewinnen und exzellente Ausstattung sichern
  • Start-up-Förderung und Transfer vorantreiben
  • Digitale Transformation voranbringen
  • Forschung und Innovation zu Kernthemen der EU machen
Die erforderlichen Veränderungen müssten nun rasch und mutig angegangen werden, sind sich die unterzeichnenden Organisationen einig. Nur so könne Deutschland auch künftig innovative Lösungen für die Welt anbieten. So forderten die Wissenschafts- und Wirtschaftsverbände beispielsweise ein „Innovationskabinett“, damit die Themen der Zukunft künftig ressortübergreifend abgestimmt werden. Weiter müsse Deutschland noch attraktiver für Talente aus aller Welt werden. Auch die langfristige Förderung von Start-ups sei voranzutreiben, unter anderem im Rahmen des Zukunftsfonds mit neuen Risiko- und Wagniskapitalquellen. Ebenso müsse die steuerliche Forschungszulage finanziell ausgeweitet und bestehende Einschränkungen gegenüber verbundenen Unternehmen aufgehoben werden.


Beteiligte Organisationen

acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften, AiF – Forschungsnetzwerk Mittelstand, Alexander von Humboldt-Stiftung, BDEW – Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft, BDI – Bundesverband der Deutschen Industrie, bitkom, BPI – Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie, DAAD – Deutscher Akademischer Austauschdienst, DFG – Deutsche Forschungsgemeinschaft, Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung, German U15, Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, HRK – Hochschulrektorenkonferenz, Leibniz-Gemeinschaft, Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften, Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften, Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, TU9 – German Universities of Technology, VCI – Verband der Chemischen Industrie, VDA – Verband der Automobilindustrie, VDMA – Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, vfa – Verband Forschender Arzneimittelhersteller, WR – Wissenschaftsrat, ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie.

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