ICCA-Studie

Chemieprodukte helfen beim Klimaschutz

22. Juli 2009 | Bericht

Die Produkte der chemischen Industrie helfen dabei, den Ausstoß von Treibhausgasen erheblich zu senken. Sie spielen eine herausragende Rolle beim Klimaschutz. Dies kann die Chemie als erste Branche weltweit mit einer Studie des Weltchemieverbands ICCA belegen. ​

  • „Von der Wiege bis zur Bahre“ Die Studie ermittelte für über 100 repräsentativ ausgewählte Chemieprodukte, wie viel Treibhausgas-Emissionen sie bei ihrer Nutzung über ihre ganze Lebenszeit einsparen (sogenannte Lebensweganalyse, LCA). Dieses Einsparpotenzial wurde mit dem weltweiten Treibhausgas-Ausstoß der Chemie für die Gesamtproduktion verglichen – einschließlich der Emissionen aus Rohstoffgewinnung und späteren Entsorgung. Dieses Vorgehen hat das Ökoinstitut Freiburg als wissenschaftlich korrekt bestätigt. Ursprünglich wurde der Ansatz von BASF entwickelt.
  • Enormer Einspareffekt Dabei kam heraus: schon im Jahr 2005 sparten Chemieprodukte selbst bei vorsichtiger Rechnung mehr als doppelt so viele Emissionen ein als sie verursachten. Ohne die Chemie wären die weltweiten Treibhausgasemissionen zu diesem Zeitpunkt 10 Prozent höher gewesen. Zu den Top-Klimaschützern zählten Dämmstoffe, Dünge- und Pflanzenschutzmittel, effiziente Lichtquellen und Kunststoffverpackungen.
  • Blick in die Zukunft: McKinsey hat für das Jahr 2030 zwei Szenarien für die Emissionsentwicklung in der Chemie erstellt:
    • Business-as-usual-Szenario Hier verdoppeln sich durch die steigende Nachfrage die weltweiten Emissionen der Chemie. Gleichzeitig sparen Chemieprodukte durch weitere Effizienzsteigerung drei Mal mehr Emissionen ein, als sie verursachen.
    • Einspar-Szenario Hier vermeiden Chemieprodukte sogar über vier Mal mehr Treibhausgase als sie verursachen. Die Vorstellungen dieses Szenarios lassen sich aber nur mit teuren Maßnahmen zur Effizienzsteigerung verwirklichen. Diese müssen weltweit einheitlich umgesetzt werden. Sonst wandert die Produktion aus hocheffizienten Ländern in Regionen mit niedrigeren Umweltstandards ab.

Schlussfolgerungen aus der Studie

  1. Die Chemie ist entscheidend, um die notwendigen Klimaschutzziele zu erreichen
    Die deutsche Chemieindustrie ist eine der wichtigsten Branchen, wenn es um Einsparen von Emissionen geht. Sie forscht schon an den Produkten der nächsten Generation, mit denen das optimistische „Einspar“-Szenario sogar übertroffen werden kann. Um klimaschonende Technologien in Europa weiterzuentwickeln, ist aber eine wirksame Forschungsförderung nötig.
  2. Der Einspareffekt ist am größten, wenn die Chemieproduktion in Europa bleibt
    Wenn wegen des einseitigen EU-Emissionshandels Produktion in Europa verloren geht, gefährdet das nicht nur Jobs, sondern auch das Klima. Weil in Ländern wie China niedrigere Umweltstandards herrschen. Der EU-Emissionshandel muss so gestaltet werden, dass die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Chemie erhalten bleibt.
  3. Ein globales Klimaabkommen muss gleiche Bedingungen für alle schaffen
    Deutschland ist Vorreiter im Klimaschutz. Die deutsche Chemie hat ihre Hausaufgaben gemacht und ihre Effizienz in der Produktion dramatisch erhöht. Ein internationales Klimaschutzabkommen muss global einheitliche Regeln für alle Produzenten schaffen, damit es faire Wettbewerbsbedingungen geben kann. Gleichzeitig darf es keine neuen Belastungen wie eine CO2-Steuer geben, die dem Klima nicht helfen.

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 Jörg-Olaf Jansen

Kontaktperson

Jörg-Olaf Jansen

Erfolgsmessung, Initiative Chemie³