Artificial Intelligence

KI: Nicht den Anschluss verlieren

23. Juni 2020 | Position

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Als digitale Branche nutzt die chemisch-pharmazeutische Industrie künstliche Intelligenz (KI) schon heute in verschiedenen Verfahren. Daher ist das KI-Weißbuch der EU-Kommission, das im Februar 2020 vorgestellt wurde, ein wichtiges Thema für Chemie- und Pharmaunternehmen. Der VCI begrüßt das Dokument grundsätzlich. KI muss nun in allen Industrien zur breiten Anwendung gelangen können. Worauf es dabei für die Chemie ankommt, steht in einem neuen VCI-Positionspapier.

Als digitale Branche nutzt die chemisch-pharmazeutische Industrie künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Verfahren. - Bild: © putilov denis/stock.adobe.com
Als digitale Branche nutzt die chemisch-pharmazeutische Industrie künstliche Intelligenz (KI) in verschiedenen Verfahren. - Bild: © putilov denis/stock.adobe.com

Mit ihrem Weißbuch „Zur Künstlichen Intelligenz – ein europäisches Konzept für Exzellenz und Vertrauen“ möchte die EU-Kommission die KI-Nutzung in Europa fördern und gleichzeitig regulieren. KI ist an sich kein neues Thema, erlangt aber zunehmend an Bedeutung auf europäischer Ebene. Gerade deswegen hat der VCI seine Hinweise und Vorschläge bei den für die Chemieindustrie relevanten Themen in einem Positionspapier PDF | 180 kB | Stand: 23. Juni 2020 zusammengefasst.

Breite Anwendung in der Branche

Die Chemie- und Pharmaindustrie ist schon heute ein großer Nutzer von KI. Maschinelles Lernen wird zur Effizienzsteigerung eingesetzt, zum Beispiel durch die Analyse von Maschinendaten zur Ausbeuteoptimierung bei Produktionsprozessen oder durch Bilderkennung zur Qualitätssicherung in der Produktion. Neuere Ansätze finden sich im Bereich Forschung und Entwicklung (etwa durch Vernetzung von Wissen über Graph-Datenbanken), in der Anwendungstechnik (zum Beispiel über digitale Laborassistenten), bei der Implementierung intelligenter Büroprozesse (etwa bei automatisiertem Forderungsmanagement) und bei neuen Geschäftsmodellen (zum Beispiel „Digital Farming“).

Industrielle KI-Nutzung fördern

Die EU-Kommission hat mit dem Weißbuch grundsätzlich den richtigen Weg eingeschlagen und sollte nun die industrielle Nutzung von KI-Technologien fördern. Es ist aus Sicht der deutschen Chemie wichtig, dabei keinen rein risikobasierten Ansatz zu verfolgen, sondern Chancen zu sehen. Eine innovationshemmende Regulierung muss vermieden werden, da die EU sonst beim Thema KI von anderen Regionen wie den USA und China mittelfristig abgehängt wird. Ein chancenorientierter Ansatz ist auch für die zahlreichen kleinen und mittleren Unternehmen wichtig, damit diese von KI profitieren und sich strategisch im globalen Wettbewerb positionieren können.

Der Wettlauf um die KI-Vorherrschaft ist in vielen Anwenderindustrien noch nicht entschieden. Durch eine gute Regulierung kann KI zu einem branchenübergreifenden und grünen Wachstumsmotor in Europa werden.


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Dipl.-Volksw. Christian Bünger

Kontaktperson

Dipl.-Volksw. Christian Bünger

Digitalpolitik, Digitalisierung