Webseminar von VCI und CEFIC

Angaben zu Gemischen unter REACH

04. Dezember 2020 | Bericht

Die europäische Chemikalienverordnung REACH verpflichtet Unternehmen dazu, auch für Gemische Sicherheitsinformationen und Verwendungsbedingungen in Sicherheitsdatenblättern anzugeben. Um die Frage wie dies bei Inhaltsstoffen von Gemischen am besten geschehen kann, ging es Ende November bei einem Webseminar von VCI und Cefic. Dabei tauschten sich die rund 350 Teilnehmenden über Erfahrungen mit der „Lead Component Identification Method“ (LCID) aus.

Die Lead Component Identification Method (LCID) von VCI und Cefic erleichtert die Erstellung von REACH-Sicherheitsdatenblättern für Gemische. - Foto: © Photograph © Darren Baker
Die Lead Component Identification Method (LCID) von VCI und Cefic erleichtert die Erstellung von REACH-Sicherheitsdatenblättern für Gemische. - Foto: © Photograph © Darren Baker

Cefic und VCI hatten die LCID bereits 2016 entwickelt. Eine aktualisierte Fassung des entsprechenden Praxisführer wurde 2018 veröffentlicht. Der Praxisführer beschreibt im Detail wie Leitkomponenten in Gemischen ermittelt werden können.

Im Rahmen des zweiten Projekts zu Expositionsszenarien (im Rahmen des ENES-Programms von Industrie und Behörden), wertete die zuständige Cefic/VCI-Arbeitsgruppe Anwendungserfahrungen aus und ging der Frage nach, wie die Sicherheitsdaten und Verwendungsbedingungen der Leitkomponenten im Gemisch-Sicherheitsdatenblatt oder in dessen Anhang geeignet kommuniziert werden können.

Nach einer kurzen Einführung in die Grundprinzipien der LCID-Methode ging es im Webseminar um Fragen wie:

  • Leitkomponente identifiziert, was nun?
  • Was tun, wenn es mehr als eine Leitkomponente gibt?
  • Was tun, wenn Komponenten ausschließlich aufgrund lokaler Effekte eingestuft sind?
  • Welches Format sollte für die Kommunikation der Verwendungsbedingungen des Gemischs genutzt werden?

Erfahrungen mit den Kommunikationsoptionen wurden zunächst im Überblick und anschließend anhand von drei Projektbeispielen im Detail vorgestellt. Die Teilnehmenden nutzen dann die Gelegenheit, Antworten zu ihren Fragen direkt von den an der Methodenentwicklung beteiligten Referenten zu erhalten.

Sicht der ECHA

Ein Vertreter der Chemikalienagentur ECHA gab anschließend einen ersten Einblick in den zukünftigen Entwicklungsplan zur „REACH Review Action 3“ (improving the workability and the quality of extended safety data sheets), der auf großes Interesse stieß. Er stellte die angedachten Bausteine der Lieferkettenkommunikation vor und erläuterte die Rolle der LCID-Methode hierbei. Die Methode erlaube es potenziell, die Gemischbewertung auf die gefahren- und risikobestimmenden Stoffe zu fokussieren. Sie helfe außerdem, relevante Informationen der Expositionsszenarien der Komponenten auszuwählen, um einen kohärenten Satz sicherer Verwendungsbedingungen für ein Gemisch zu generieren.

Der Moderator zog zum Abschluss des Webseminars das Fazit, dass die LCID eine robuste Methode ist, die gründlich entwickelt und validiert wurde. Es gebe außerdem eine detaillierte Dokumentation, unterstützende Werkzeuge und illustrierende Beispiele. Er rief alle Teilnehmer auf, ihre Erfahrungen und Erkenntnisse bei der Implementierung der LCID-Methode zu teilen, zum Nutzen von Geschäftspartnern und Angehörigen der Lieferkette.

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Dr. Angelika Hanschmidt

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Europäische Chemikalienpolitik, EU-Chemikalienstrategie, REACH