In Kooperation mit dem VCI

Handelsblatt Jahrestagung Chemie 2025

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Datum

13.05.2025 - 14.05.2025

09:00 Uhr - 14:30 Uhr

Ort
DoubleTree by Hilton Berlin Ku’damm, Los-Angeles-Platz 1, 10789 Berlin
Veranstalter
Wirtschaftswoche, Handelsblatt, Euroforum In Kooperation mit dem VCI
Kontaktperson

Felix Lesche

Zirkuläre Wirtschaft, Kampagnen

E-Mail: lesche@vci.de

Sie diskutierten im ersten Panel der Handelsblatt Jahrestagung Chemie die Frage: „Wie gelingt es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas wieder herzustellen?“ Von links: Günter von Au (Moderation); Christian Kohlpaintner, Mitglied des VCI-Präsidiums und CEO der Brenntag SE; VCI-Präsident Markus Steilemann (CEO Covestro AG); Markus Kamieth, VCI-Vizepräsident und CEO der BASF SE)
Sie diskutierten im ersten Panel der Handelsblatt Jahrestagung Chemie die Frage: „Wie gelingt es, die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands und Europas wieder herzustellen?“ Von links: Günter von Au (Moderation); Christian Kohlpaintner, Mitglied des VCI-Präsidiums und CEO der Brenntag SE; VCI-Präsident Markus Steilemann (CEO Covestro AG); Markus Kamieth, VCI-Vizepräsident und CEO der BASF SE) © Handelsblatt Chemie 2025

Handelsblatt Jahrestagung Chemie 2025

Yes, we chem! Aufbruch statt Abgesang

In diesem Jahr fand die Handelsblatt Jahrestagung Chemie erstmals in Berlin statt. Der neue Tagungsort war beim jährlichen Branchentreff auch inhaltlich immer wieder ein Thema. Denn die gesamte Veranstaltung am 13. und 14. Mai 2025 war geprägt von einer hoffnungsvollen Stimmung hinsichtlich des frischen Winds, der mit der neuen Bundesregierung durch das politische Berlin weht. Die Tagung stand unter dem Thema „PLAN E – Masterplan für die Chemieindustrie in Europa“.

Hoffnung in schwierigen Zeiten

Gleich zu Beginn der Veranstaltung setzte VCI-Präsident Markus Steilemann (CEO Covestro AG) in seiner Keynote mit einem beherzten „Yes, we chem!“ den Ton für das Event. Er kam nicht umhin, allen Anwesenden noch einmal die schwierige wirtschaftliche Lage zu vergegenwärtigen. Das erwartete dritte Jahr ohne Wachstum nannte er einen „unwürdigen Hattrick für die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt“. Die wirtschaftspolitische Ausrichtung der neuen Bundesregierung befand er jedoch im Großen und Ganzen als positiv und eine gute Voraussetzung, um die dringend erforderliche Aufholjagd Deutschlands zu starten. Dabei lobte er die Pläne der Bundesregierung zur Senkung der Energiekosten und ihre Offenheit für technologischen Fortschritt. Mehr Drive erwarte er hingegen beim Bürokratieabbau und bei der Beschleunigung von Genehmigungsverfahren. Und auch beim Thema Unternehmenssteuern sah er noch Nachbesserungsbedarf, weil die Entlastungen zu zögerlich und spät kämen. Unter dem Strich plädierte Steilemann aber für einen Vertrauensvorschuss für die Regierung und ordnete die im Koalitionsvertrag angekündigte „Chemieagenda 2045“ als Chance ein.

Auch die Industrie ist gefragt

VCI-Vizepräsident Markus Kamieth (CEO BASF SE) ergänzte in seiner Rede, dass der Blick allein Richtung Politik nicht reiche: „Die Industrie muss ihre Hausaufgaben machen“. Die Transformation bleibe weiterhin das Ziel. Die Politik müsse aber die beeinflussbaren Kosten runterbringen. Man könne sich mit Blick auf strukturelle Defizite nicht aus der Situation „rausinnovieren“. Stattdessen müsse sich die Politik als Möglichmacher begreifen und Unternehmen Freiheiten gewähren. Auch er plädierte grundsätzlich für mehr „Aufbruchsstimmung und weniger Abgesang“. Christian Kohlpaintner, Mitglied des VCI-Präsidiums und CEO der Brenntag SE, fügte in diesem Sinne in der gemeinsamen Diskussion hinzu, dass man in Europa trotz der geopolitischen Herausforderungen alle Zutaten zur Resilienz besitze.

Machen statt reden

In seinem Beitrag am zweiten Veranstaltungstag forderte auch Christian Kullmann, Mitglied des VCI-Präsidiums und CEO der Evonik AG, mehr Freiheiten – als Grundvoraussetzung für Innovationen. Den Freiheitskampf der Unternehmen verglich er zum Vergnügen der Anwesenden gar mit der Aufopferung von Mel Gibsons Figur im Historienepos „Braveheart“. VCI-Vizepräsident Christian Hartel (CEO Wacker AG) zeigte sich skeptisch hinsichtlich „smarter Regulation“, von der die EU-Kommission nun neuerdings rede – er sprach sich mit Blick auf die schiere Masse an Vorgaben im Grundsatz für weniger Regulation aus. Julia Schlenz, Mitglied des VCI-Präsidiums und CEO von Dow Deutschland, schlug in ihrer Zwischenbilanz zur Arbeit der EU-Kommission in eine ähnliche Kerbe und schloss mit einem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe: „Es ist nicht genug zu wollen, man muss auch tun“.

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