Safe and Sustainable by Design

Transformation braucht Freiräume

11. August 2022 | Position

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Das Safe-and-Sustainable-by-Design-Konzept der EU-Kommission muss Freiräume für Transformation lassen.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie trägt durch Innovationen zur Nachhaltigkeit bei. © (c)istockphoto.com-mediaphotos
Die chemisch-pharmazeutische Industrie trägt durch Innovationen zur Nachhaltigkeit bei. © (c)istockphoto.com-mediaphotos

Unter dem Dach des Green Deals der EU vereint die Kommission verschiedene Maßnahmen zur Umsetzung ihrer prioritären politischen Sicherheits- und Nachhaltigkeitsziele, zum Beispiel die Überarbeitung der Ökodesign-Richtlinie, Sustainable Finance und die EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit (Chemicals Strategy for Sustainability, CSS).

Das im Rahmen der CSS vorgestellte Safe-and-Sustainable-by-Design-(SSbD)-Konzept hat das Ziel, Anreize für die Produktion und Verwendung sicherer und nachhaltiger Chemikalien und Materialien schaffen.

Die chemisch-pharmazeutische und biotechnische Industrie unterstützt grundsätzlich die Ziele und den Ansatz des EU Green Deals, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in der EU nachhaltiger auszurichten. Im Zuge dieses umfassenden Transformationsprozesses leisten unsere Unternehmen mithilfe von Schlüsseltechnologien und Innovationen einen entscheidenden Beitrag. Gleichzeitig benötigen wir geeignete Werkzeuge und Freiräume, um diese Rolle effektiv wahrnehmen zu können.

Innovation braucht den gesamten Baukasten der Chemie inklusive der Reaktivität von Chemikalien, die oft über die Gefährlichkeit eines Stoffes entscheidet, später aber den gewünschten Effekt im Endprodukt erzielt. Daher schließen sich gefährliche Chemikalien in der chemischen Industrie und Nachhaltigkeit nicht grundsätzlich aus. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie in geschlossenen Anlagen der Industrie eingesetzt werden und nach der Fertigung im Verbraucherprodukt nicht mehr vorhanden sind. Letztlich können jene Produkte in ihren jeweiligen Anwendungen zu Nachhaltigkeit beitragen, z. B. Energieeinsparung, Elektromobilität, erneuerbare Energien, Ernährung, oder Gesundheit. Heutzutage ist die sichere und umweltgerechte Chemikalienherstellung und -verwendung durch die aktuelle Gesetzgebung vollumfänglich reguliert. Außerdem verpflichten sich die Mitgliedsunternehmen des VCI freiwillig im Rahmen der Responsible-Care-Initiative dazu, über gesetzliche Vorgaben hinaus Sicherheitsanforderungen umzusetzen.

Grundsätzlich kann eine Verbesserung der Nachhaltigkeit von Produkten nicht durch einen zusätzlichen Eingriff in die Chemikalienpolitik erreicht werden. Vielmehr bedarf es einer ganzheitlichen Bewertung. Das gilt auch für die angedachten Werkzeuge im Rahmen des SSbD-Konzeptes. Jedes neu eingeführte Werkzeug muss zeigen, dass es wirksam ist und schließlich einen Mehrwert mit sich bringt.

Es gibt Grund zur Sorge, dass die Ziele des EU Green Deals durch Eingriffe in Forschungsfreiheit sowie die Einführung weiterer bürokratischer Hürden und/oder zusätzlicher regulatorischer Konzepte erschwert oder gar nicht erreicht werden könnten.

Das vollständige Positionspapier finden Sie im Bereich Downloads im Kopf dieser Seite.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

 Martina Schönnenbeck

Kontaktperson

Martina Schönnenbeck

Lebensmittelzusatzstoffe, Responsible Care, Sustainable Consumption and Production

Dr. Denise Schütz-Kurz

Kontaktperson

Dr. Denise Schütz-Kurz

EU-Forschungspolitik, Start-ups Chemie