01. Juli 2025 | Position
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VCI-Position kompakt - Kunststoffabfälle in der Umwelt
PDF | 101 kB | Stand: 01. Juli 2025
Kunststoffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen Lebens. Als Abfälle in der Umwelt können sie aber auch enormen Schaden anrichten.
Um die zahlreichen Vorteile von Kunststoffen zu nutzen und zugleich Umweltprobleme zu vermeiden, muss der gesamte Umgang damit nachhaltiger und die Kreislaufwirtschaft massiv ausgebaut werden – von der Vermeidung bis zur Produktion sowie von der Nutzung bis zur Entsorgung und Verwertung. Dies schont zudem Ressourcen und reduziert den Einsatz fossiler Rohstoffe.
Globale Lösung für ein globales Problem
Die Weltgemeinschaft hat sich 2022 darauf geeinigt, bis Ende 2024 ein verbindliches UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung zu erarbeiten. In der vergangenen Verhandlungsrunde konnte jedoch noch keine Einigung erzielt werden. Die Verhandlungen werden daher fortgesetzt, um die globale Verschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 zu beenden. Die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland unterstützt dieses Ziel und arbeitet an Lösungen.
Es ist wichtig, Abfälle zu reduzieren – etwa durch Mehrweglösungen in dafür geeigneten Bereichen. Wo das nicht möglich ist, braucht es die Sammlung und Verwertung entstehender Abfälle. Dafür müssen wirksame Abfallmanagementsysteme weltweit auf- und ausgebaut und eine umfassende Herstellerverantwortung geschaffen werden. Wo Abfälle gar nicht vermieden werden können, müssen Kunststoffe besser im Kreis geführt und häufiger wiederverwertet statt verbrannt werden. Dazu muss die gesamte Bandbreite technologischer Lösungen gefördert werden. Das umfasst, die Produkte recyclingfähiger zu gestalten, Abfälle besser zu sammeln und zu sortieren sowie komplementäre Recyclingverfahren, wie etwa chemisches oder biotechnisches Recycling, als Ergänzung zum mechanischen weiterzuentwickeln.
Entscheidungshilfe für kritische Anwendungen
Global harmonisierte Kriterien können zur Vermeidung problematischer Anwendungen beitragen. Ein von Plastics Europe veröffentlichter Entscheidungsbaum führt durch einen dreiteiligen Analyseprozess, aus dem spezifische Handlungsbedarfe abgeleitet werden können. Denkbar ist zum Beispiel der Ersatz von kurzlebigen oder Einweg-Produkten durch Alternativen mit einem geringeren ökologischen Fußabdruck.
Eine pauschale Begrenzung der Kunststoffproduktion stellt hingegen keine geeignete Maßnahme dar. Kunststoffe sind für viele wichtige Anwendungen unabdingbar, etwa in der Medizin und im Klimaschutz. Ein Ersatz durch andere Materialien kann sogar mit gravierenderen ökologischen Nachteilen einhergehen. Ebenso kritisch ist die Schaffung einer neuen Chemikalienregulierung im Rahmen des UN-Abkommens für bedenkliche Chemikalien in Kunststoffprodukten. Hierfür gibt es bereits globale Konventionen, die ausgebaut werden könnten.
DAFÜR SETZT SICH DER VCI EIN
- Fokus des UN-Plastikabkommens auf die Kreislaufwirtschaft legen
Ziel eines UN-Plastikabkommens muss es sein, eine weltweite Kunststoff-Kreislaufwirtschaft inklusive der dazugehörigen Abfallmanagementsysteme zu schaffen. Dafür braucht es eine starke Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft mit zirkulärem Produktdesign einschließlich Zielvorgaben für den Recyclinganteil und einer umfassenden Herstellerverantwortung. Eine Begrenzung der absoluten Kunststoffproduktion ist nicht zielführend, da viele Produkte nicht adäquat ersetzt werden können. - Alle Technologien zur Kreislaufführung von Kunststoffen anerkennen
Damit möglichst viele Kunststoffe im Kreis geführt werden können und nicht mehr als Abfälle in der Umwelt landen, braucht es die gesamte Bandbreite technologischer Lösungen für zirkuläre Kunststoffe. Dazu gehört auch die umfassende Anerkennung aller Recyclingtechnologien im Verpackungsgesetz. - Keine Doppelregulierung zur Abschaffung bedenklicher Chemikalien
Bestehende Instrumente zur Chemikalienregulierung, wie zum Beispiel die Abkommen von Basel, Rotterdam und Stockholm, sollten anstelle neuer Regelungen im Rahmen des UN-Plastikabkommens ausgebaut und der Vollzug sichergestellt werden.
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