VCI-Position kompakt

Kunststoffabfälle in der Umwelt

09. November 2023 | Position

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Kunststoffe sind ein unverzichtbarer Bestandteil des modernen Lebens. Als Abfälle in der Umwelt können sie aber auch enormen Schaden anrichten. Das Problem würde durch eine Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe gelöst, in der Abfälle gar nicht erst in die Umwelt gelangen, sondern gesammelt und zum Beispiel durch Recycling im Kreis geführt werden.

Dies schont zudem Ressourcen und reduziert den Einsatz fossiler Rohstoffe. Um die negativen Auswirkungen einzudämmen, muss der gesamte Umgang mit Kunststoffen nachhaltiger werden – von der Produktion über die Nutzung bis zur Entsorgung und Verwertung von Kunststoffprodukten.

Globale Lösung für ein globales Problem

Aktuell wird an einem UN-Abkommen gegen die Plastikverschmutzung gearbeitet, das diesen umfassenden Lebenszyklus-Ansatz verfolgt. Die Chemiebranche und die Kunststoffhersteller unterstützen diesen Ansatz und das Ziel, die Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 zu beenden. In einem ersten Entwurf wird allerdings auch die Begrenzung der Produktion vorgeschlagen – ein völlig ungeeigneter Vorschlag, weil Kunststoffe für viele wichtige Anwendungen mittlerweile unabdingbar sind, etwa in der Medizin oder für Klimaschutztechnologien. Zudem könnte eine pauschale Begrenzung zum Ersatz durch andere Materialien mit gravierenderen ökologischen Nachteilen führen.

Den Kreislauf von Kunststoffen vorantreiben

Um Plastikabfälle in der Umwelt zu vermeiden, müssen Entsorgungssysteme weltweit auf- und ausgebaut werden. Die Chemiebranche möchte ihren Teil durch Systeme der erweiterten Herstellerverantwortung beitragen. Die Sammlung von Abfällen ist auch eine Grundvoraussetzung für das Recycling oder eine anderweitige Kreislaufführung. Um einerseits die zahlreichen Vorteile von Kunststoffen zu nutzen und andererseits Umweltprobleme zu vermeiden, muss die Kreislaufwirtschaft für Kunststoffe massiv ausgebaut werden. Zunächst gehört dazu, Abfälle grundsätzlich eher zu vermeiden, etwa durch Mehrweglösungen in dafür gut geeigneten Bereichen. Der VCI unterstützt im Rahmen des UN-Plastikabkommens global harmonisierte Kriterien, die zur Vermeidung problematischer und unnötiger Kunststoffanwendungen beitragen. Denkbar sind der Austausch und Ersatz von kurzlebigen Produkten oder Einwegprodukten durch langlebigere und umweltfreundlichere Alternativen, sofern ein geringerer ökologischer Fußabdruck nachgewiesen wird.

Wo Abfälle leider nicht vermieden werden können, müssen Kunststoffe besser als bisher im Kreis geführt und mehr wiederverwertet statt verbrannt werden. Dazu muss die gesamte Bandbreite technologischer Lösungen gefördert werden, damit Produkte recyclingfähiger gestaltet, Abfälle besser gesammelt und sortiert, chemische Recyclingverfahren als Ergänzung zu mechanischen weiterentwickelt und in der Herstellung mehr nichtfossile Rohstoffe eingesetzt werden können. Neben recycelten Plastikabfällen gehören dazu Biomasse und CO₂.


DAFÜR SETZT SICH DER VCI EIN

  • Den Fokus des UN-Plastikabkommens auf die Kreislaufwirtschaft legen
    Ziel des UN-Plastikabkommens muss es sein, eine weltweite Kunststoff-Kreislaufwirtschaft inklusive der dazugehörigen Entsorgungssysteme zu schaffen. Dafür braucht es Anreize in Form von Wiederverwendungszielen für bestimmte Verpackungen, Recyclingvorgaben und Rezyklateinsatz-Quoten. Eine Begrenzung der absoluten Kunststoffproduktion ist nicht zielführend, da viele Produkte nicht adäquat ersetzt werden können.
  • Alle Technologien zur Kreislaufführung von Kunststoffen anerkennen
    Damit zukünftig möglichst viele Kunststoffe im Kreis geführt werden und nicht mehr als Abfälle in der Umwelt landen, braucht es die Förderung der gesamten Bandbreite technologischer Lösungen. Für die Weiterentwicklung des chemischen Recyclings müssen bestehende Verwertungsquoten durch zusätzliche, spezifische Quoten ergänzt werden.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Tina Buchholz

Kontaktperson

Dr. Tina Buchholz

Abteilungsleitung Energie, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft