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Kreislaufwirtschaft

28. September 2022 | Position

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Zirkuläres Wirtschaften ist für die chemisch-pharmazeutische Industrie ein wesentlicher Baustein, um treibhausgasneutral zu werden. Dabei zählen alle Beiträge zur Schonung von Ressourcen entlang der Wertschöpfungskette.

Produkte aus der Chemie tragen an vielen Stellen zur zirkulären Wirtschaft bei: Ihr Einsatz ermöglicht leichtere und langlebigere Produkte, und in Technologien zur Erzeugung erneuerbarer Energien tragen sie indirekt zum Klimaschutz bei. Diese Beiträge müssen bei der Förderung nachhaltiger Produkte neben der Recyclingfähigkeit berücksichtigt werden. Durch moderne Recyclingverfahren aus der Chemie können immer mehr Rohstoffe im Kreis geführt werden.

Zu Recht im Fokus der Politik

Die Kreislaufwirtschaft ist wichtiger Bestandteil der politischen Agenda auf EU-Ebene und in Deutschland. So hat die EU- Kommission im März 2020 einen Aktionsplan zur Förderung der Kreislaufwirtschaft vorgelegt. Wichtige Bestandteile sind die Erarbeitung einer Ökodesign-Verordnung für nachhaltige Produkte und die Überarbeitung der aktuellen Verpackungsverordnung. Die Bundesregierung plant eine umfassende nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, um alle Maßnahmen zur zirkulären Wirtschaft zu bündeln.

Zur Förderung der zirkulären Wirtschaft braucht es neben Mehrweglösungen und einem nachhaltigen Produktdesign die stetige Verbesserung bestehender Recycling- und Sortiertechnologien sowie ergänzende Recyclingmethoden. Die chemische Industrie arbeitet deshalb an unterschiedlichen Innovationen zur Kreislaufführung von Kunststoffen. Das chemische Recycling zum Beispiel bietet großes Potenzial gerade bei gemischten und verschmutzten Plastikabfällen. Bisher werden diese Abfälle überwiegend zur Energiegewinnung genutzt. Durch die Ergänzung mit chemischen Recyclingverfahren können die zirkuläre Wirtschaft gestärkt und die hohen EU-Recyclingquoten erfüllt werden.

Jeder Beitrag zählt

Neben dem Recycling von Plastikabfällen arbeitet die chemische Industrie am Einsatz nachwachsender Rohstoffe und perspektivisch auch alternativer Rohstoffe wie CO2, um den Kohlenstoffkreislauf vollständig zu schließen. Durch diese langfristige Diversifizierung der Rohstoffbasis kann die Chemiebranche auch in Krisenzeiten einen sicheren Zugang zu Ressourcen ermöglichen.

DAFÜR SETZT SICH DER VCI EIN

  • Entwicklung von innovativen Technologien voranbringen
    Die zirkuläre Wirtschaft wird nur gelingen, wenn neue Technologien zur Kreislaufführung gefördert werden. Einerseits sind dafür Investitionen in Forschung und Entwicklung notwendig. Andererseits müssen auch Verfahren wie das chemische Recycling in der Gesetzgebung technologieoffen anerkannt werden.
  • Nachhaltiges Produktdesign fördern
    Anforderungen an die Gestaltung von neuen Produkten sollten so definiert werden, dass sowohl ihr Nutzen in der Anwendung als auch ihre Recyclingfähigkeit berücksichtigt werden. Dieses ganzheitliche Design trägt zu allen Aspekten der Nachhaltigkeit bei.
  • Recyklateinsatz stärken
    Der Einsatz von Rezyklaten sollte gezielt durch finanzielle Anreize gefördert werden. Bei der Einführung von Quoten für den Rezyklateinsatz wäre entscheidend, diese EU-weit sowie technologieoffen (Anerkennung von mechanischem und chemischem Recycling) und produktspezifisch auszugestalten. Um die notwendige Verfügbarkeit von Rezyklaten für eine effiziente Kreislaufwirtschaft zu sichern, braucht es einen EU-Binnenmarkt mit gemeinsamen Standards. Unterstützend wirkt der Ausbau und die Optimierung der Sammel- und Sortiersysteme, eine vollumfängliche Anerkennung des chemischen Recyclings und die Durchsetzung eines EU-weiten und einheitlichen Deponieverbots für Plastikabfälle.

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Aliaksandra Shuliakevich

Kontaktperson

Dr. Aliaksandra Shuliakevich

Rohstoffe, Zirkuläre Wirtschaft