Studie von ZEW und CWS im Auftrag des VCI

Chemie und Pharma 2023

Publikation

Die Forschungszulage stößt in der Chemie- und Pharmabranche auf großes Interesse. Das zeigt eine gemeinsame Studie zur steuerlichen Forschungsförderung des ZEW Mannheim und des Centers für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) der Universität Hannover im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).

Publikation
30 Seiten / DIN A4
Zielgruppe
Mitgliedsunternehmen, Ministerien, Behörden, Politiker, Medien, breite Öffentlichkeit
Innovationsindikatoren Chemie und Pharma 2023

Innovationsindikatoren Chemie und Pharma 2023

Forschungszulage bietet für Chemie- und Pharmaindustrie großes Potenzial

Die Forschungszulage, also die steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE), stößt seit ihrer Einführung im Jahr 2020 in der Chemie- und Pharmabranche auf großes Interesse: Fast 400 Antragsteller aus der Chemie- und Pharmaindustrie haben bis Ende März 2023 über 1.300 Vorhaben zur FuE-Förderung eingereicht. Von ihnen wurden 90 Prozent vollständig oder teilweise mit einem Fördervolumen von insgesamt 110 Millionen Euro bewilligt. Davon profitieren besonders kleine und mittlere Unternehmen. Das Potenzial der Forschungszulage könnte aber noch besser genutzt werden, zeigt eine gemeinsame Studie des ZEW Mannheim und des Centers für Wirtschaftspolitische Studien (CWS) der Universität Hannover im Auftrag des Verbands der Chemischen Industrie e.V. (VCI).

Erhöhung des Deckels vor allem für KMU attraktiv

Das ZEW hat drei Möglichkeiten untersucht, wie das neue Instrument die FuE-Aktivitäten in der Chemie- und Pharmaindustrie umfassender unterstützen könnte:

  • Von der über das Wachstumschancengesetz initiierten Erhöhung des Deckels an förderfähigen FuE-Aufwendungen inkl. Sachkosten auf zwölf Millionen Euro profitieren insbesondere die mittelgroßen Unternehmen (250 bis 999 Beschäftigte). Der Anteil der geförderten an den gesamten FuE-Aufwendungen in dieser Gruppe steigt von zuvor 39 auf jetzt 64 Prozent.
  • Die mit dem Wachstumschancengesetz beschlossene Einbeziehung von Sachkosten in die förderfähigen FuE-Aufwendungen oder eine für KMU beschlossene Anhebung des Fördersatzes auf 35 Prozent haben nach den Berechnungen ähnlich hohe Effekte. Allerdings bedeutet eine Erhöhung des Fördersatzes niedrigere administrative Kosten für die Unternehmen, als eine Ausweitung auf Sachkosten.
  • Die Studie zeigt zudem, dass mittelfristig eine Erhöhung des Fördersatzes die geeignetste Maßnahme ist, um gerade kleine und mittelgroße Unternehmen besser zu erreichen.

Wachsendes Interesse an Förderung

Von allen bis Ende März 2023 eingereichten Anträgen der Branchen Chemie und Pharma wurden 72 Prozent positiv und weitere 18 Prozent teilpositiv beschieden. Der hohe Anteil unterscheidet die steuerliche FuE-Förderung deutlich von der Projektförderung, die in manchen Programmen Bewilligungsquoten von einem Viertel oder weniger aufweisen.

Dabei hat das Interesse an der neuen FuE-Förderung zuletzt stetig zugenommen. Zwischen September 2022 und Ende März 2023 stieg die Nutzerzahl der Forschungszulage in der Chemiebranche um 30 Prozent (von 207 auf 269) und in der Pharmabranche um 40 Prozent (von 91 auf 127).

Die meisten Antragsteller zur Forschungszulage sind KMU: In der Chemieindustrie machen sie 64 Prozent der Antragsteller aus, in der Pharmabranche sogar 81 Prozent.

Pressemitteilung: Forschungszulage ist ein Gewinn für den Innovationsstandort Deutschland

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Dr. Annette Vielfort

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Dr. Annette Vielfort

Abteilungsleitung Wissenschaft und Forschung, Fonds der Chemischen Industrie