31. Mai 2023 | Bericht
Die Weltwirtschaft startete ohne Schwung ins neue Jahr. Zwar stieg das globale BIP dynamischer als in den Quartalen zuvor. Das Wachstum wurde aber nahezu ausschließlich von China getragen. Die anhaltend hohen Inflationsraten schwächten weiterhin die Kaufkraft der Konsumenten. Steigende Zinsen und eine generell hohe Unsicherheit bremsten Investitionen. Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Phase der Abkühlung. Wie sich Gesamtwirtschaft und Industrie in wichtigen Ländern entwickelten und welche Perspektiven sich ergeben, geht aus der aktuellen Business Worldwide hervor.

Für die Industrie verlief der Start ins neue Jahr sehr heterogen. Während China und Indien deutlich zulegen konnten, wurde die Industrieproduktion in den meisten anderen Ländern gedrosselt. Probleme in den Lieferketten spielten zwar eine immer kleinere Rolle, dafür waren die Industriebranchen mit zunehmendem Auftragsmangel konfrontiert. Die Nachfrage nach Industriewaren ging spürbar zurück.
Die globale Chemieproduktion konnte sich noch nicht von ihrem Tief erholen. Zwar nahm die Produktion gegenüber Vorquartal zu. Aber mit Ausnahme von China und Indien blieb in den meisten Ländern das Vorjahresniveau in weiter Ferne. Die hohen Kosten auf der einen Seite und eine abnehmende Nachfrage auf der anderen Seite bremsten die Entwicklung.
Auch die Pharmaproduktion konnte ihr hohes Vorquartal nicht halten. Die nachlassende Nachfrage nach Impfstoffen dämpft zunehmend die Wachstumsdynamik und ließ in manchen Ländern bereits die Produktion zurückgehen.
Ausblick: Keine dynamische Erholung in Sicht
Eine schnelle Erholung zeichnet sich nach der Energie- und Lieferkettenkrise nicht ab. Einige ungünstige Rahmenbedingungen haben sich zwar inzwischen verbessert. So sind die Rohstoffpreise – insbesondere für Energie – wieder deutlich gesunken, was auch die Inflation insgesamt verringerte. Und auch die Lieferengpässe bremsten die Aktivitäten immer weniger. Die scharfe Straffung der Geldpolitik, die die Finanzierungskosten deutlich erhöht, verhindert aber eine rasche Belebung. Hinzu kommen hohe geopolitische Risiken. Die Unsicherheiten für die weitere Entwicklung bleiben damit hoch. Das gesamtwirtschaftliche Wachstum wird im Jahr 2023 mit einem Anstieg von unter 2 Prozent sehr schwach ausfallen. Und auch die Aussichten für das kommende Jahr bleiben verhalten.
Service
Alle Daten und Fakten zur Entwicklung in wichtigen Ländern sowie Prognosen für 2023 und 2024 für Gesamtwirtschaft, Industrie und wichtige Industriezweige finden Sie in der aktuellen „Business Worldwide“ des VCI im Downloadbereich dieser Webseite.
Downloads
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Business Worldwide (deutsche Fassung)
PDF | 237 kB | Stand: 31. Mai 2023 -
Business Worldwide (English version)
PDF | 295 kB | Stand: 31. Mai 2023 -
Daten zur Business Worldwide 1. Quartal 2023
XLSX | 102 kB | Stand: 31. Mai 2023
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Dipl.-Volksw. Christiane Kellermann
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