15. September 2025 | Pressemitteilung
Ernsthaft umsteuern: Monitoring-Bericht offenbart Lücken bei Versorgungssicherheit und Effizienz.
Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche hat heute die Ergebnisse des „Monitoringberichts zur Energiewende“ vorgestellt. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), begrüßt, dass die Bundesregierung eine Bestandsaufnahme mit externem Sachverstand vornimmt: „Die Energiewende ist längst nicht mehr auf Kurs. Das zeigen steigende Systemkosten, das Auseinanderlaufen von Erneuerbaren-Kapazitäten und Netzausbau sowie die Gefahr abnehmender Versorgungssicherheit. Gut, dass der Bericht Defizite aufzeigt. Ministerin Reiche hat zehn richtige Schlüsselmaßnahmen vorgelegt. Wir brauchen einen spürbaren Kurswechsel. Schlaraffenland ist abgebrannt. Bezahlbarkeit muss endlich wieder eine zentrale Rolle spielen. Und Versorgungssicherheit ist kein Nice-to-have, sondern unabdingbare Grundvoraussetzung für den Erhalt des Industriestandorts.“
Spürbare Kurskorrekturen nötig
Der VCI-Hauptgeschäftsführer nennt Beispiele, bei denen er strukturelle Neuausrichtungen der Energiewende für notwendig erachtet: Es müsse jetzt endlich die Qualität des Erneuerbaren-Zubaus im Mittelpunkt stehen, nicht mehr nur die Quantität. Große Entrup präzisiert: „Kapazitäten allein nutzen wenig, wenn diese zum Teil gar nicht oder ineffizient ausgelastet werden – etwa, wenn Speicher weit entfernt von der Erzeugung stehen.“ Auch unrealistische Zielvorgaben, die an der tatsächlichen Bedarfsentwicklung vorbeigehen, könnten sich schnell zu weiteren Kostentreibern entwickeln.
Große Entrup hält eine neue Grundausrichtung beim Umbau des Energiesystems für dringend notwendig: „Ziel muss eine Energiewende sein, die Kosteneffizienz, Versorgungssicherheit und Klimaschutz sinnvoll austariert. Der 10-Punkte-Plan muss jetzt schnell konkretisiert und umgesetzt werden. Erneuerbare müssen konsequent in den Markt integriert und Ausbau und Erzeugung steuerbar gemacht werden.“ Zielszenarien für Erzeugung, Netze und Flexibilitäten brauchten ein Preisschild, um eine transparentere Diskussion zu ermöglichen, so Große Entrup. Er schließt: „Wichtig ist insgesamt mehr Pragmatismus – zum Beispiel bei den Rahmenbedingungen für Wasserstoff und der Abscheidung und Speicherung sowie Nutzung von CO₂.“
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Jürgen Udwari
Pressesprecher Energie, Klimaschutz und Rohstoffe
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