Das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungsystem der chemischen Industrie in der Praxis

TUIS-Einsatzbericht: Rangierunfall mit Austritt von Hepten

11. Dezember 2017 | Bericht

In unregelmäßigen Abständen geben die TUIS-Werkfeuerwehren einen Einblick in ihre praktische Arbeit. Im vorliegenden Fall geht es um einen Rangierunfall, der ein Leck in einem Tankauflieger zur Folge hatte.

TUIS, das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie, leistet praktische Hilfe bei Unfällen mit Gefahrgut. - Foto: © InfraServ Gendorf
TUIS, das Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem der chemischen Industrie, leistet praktische Hilfe bei Unfällen mit Gefahrgut. - Foto: © InfraServ Gendorf

Lage:

Bei einem Rangierunfall am 14. Juni 2017 wurde auf dem Rastplatz Hengersberg an der A3 ein Tankauflieger beschädigt. Dieser war mit über 20.000 Liter Flüssigkeit beladen, davon traten aufgrund des Lecks rund 30 Liter aus. Laut öffentlicher Feuerwehr handelte es sich um Hepten (UN 2278, Klasse 3, Verpackungsgruppe II). Das ist eine entzündbare und brennbare Flüssigkeit. Hepten findet in der Kunststoffherstellung Verwendung.

Hilfe:

Die TUIS-Werkfeuerwehr InfraServ im Chemiepark GENDORF beriet die öffentliche Feuerwehr zunächst telefonisch (TUIS-Stufe 1) über die notwendige Schutzkleidung, Dekontamination und Absperrgrenzen. Anschließend dichtete die örtliche Feuerwehr die Leckage ab und nahm die 30 Liter Hepten auf. Danach begleitete die Polizei den Tankauflieger in den Chemiepark GENDORF.

Auf dem Werksgelände stellte die TUIS-Feuerwehr ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung und bereitete das Umfüllen in einer dafür vorgesehenen Halle vor. Unter Schutzkleidung und entsprechenden Brandschutzmaßnahmen pumpte die TUIS-Werkfeuerwehr InfraServ GENDORF das Produkt um.

TUIS half beim Umpumpen von Hepten aus dem leckgeschlagenen Tankauflieger. - Foto:
TUIS half beim Umpumpen von Hepten aus dem leckgeschlagenen Tankauflieger. - Foto: © InfraServ Gendorf

Im Anschluss reinigten und prüften die Werkfeuerwehrmänner die eingesetzte Schutzkleidung der öffentlichen Feuerwehr. Nun kann die Schutzkleidung beim nächsten Einsatz wieder genutzt werden. Auch den beschädigten Tankauflieger säuberte die Werkfeuerwehr in der unternehmenseigenen Tankreinigungsanlage sehr sorgfältig, damit er sachgerecht repariert werden konnte.

Beim Umfüllen waren sechs Werkfeuerwehrmänner beteiligt; folgende Fahrzeuge waren im Einsatz: Gerätewagen Gefahrgut und ein Universallöschfahrzeug mit den Löschmitteln Wasser, Pulver, Schaum sowie der Einsatzleitwagen.

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Dipl.-Ing. Jörg Roth

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