Wachstumschancengesetz des BMF

Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage

06. September 2023 | Position

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Positives Signal für Investitionen am Forschungsstandort Deutschland.

Die meisten Anträge für die Forschungszulage werden von kleinen und mittleren Unternehmen gestellt. © Kesinee/stock.adobe.com
Die meisten Anträge für die Forschungszulage werden von kleinen und mittleren Unternehmen gestellt. © Kesinee/stock.adobe.com

Das Wachstumschancengesetz des Bundesfinanzministeriums (BMF) sieht eine signifikante Ausweitung der steuerlichen Forschungszulage vor. Nunmehr sollen Sachkosten förderfähig, die Bemessungsgrundlage auf 12 Mio. € verdreifacht, der maximale Fördersatz für KMU auf 35 Prozent erhöht, die Auftragsforschung zu 70 Prozent förderfähig sein. Der VCI begrüßt dieses positive Signal durch das Wachstumschancengesetz auf die Fördermaßnahme der Forschungszulage für Investitionen am Forschungsstandort ausdrücklich und erachtet mittel- bis langfristig eine weitere deutliche Ausweitung der Forschungszulage vor dem Hintergrund des internationalen Wettbewerbs um Forschungs- und Innovationsstandorte für unbedingt geboten.

Der VCI hat sich in den vergangenen Jahren für eine effektive Umsetzung des neuen Forschungsförderinstruments in der Chemie- und Pharmaindustrie eingesetzt. Mit dem starken Fokus des Instrumentes auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und den Mittelstand hat der VCI die mittelständischen Unternehmen seiner Mitgliedschaft besonders intensiv in die Diskussionen mit den Bundesressorts und denen von ihnen beauftragten Stellen zur fortlaufenden Verbesserung der Effektivität des Instrumentes einbezogen. Diese Diskussionen haben auch zu zahlreichen Eingaben zur Effizienzsteigerung der administrativen Umsetzung der Forschungszulage geführt.

Nach aktueller Auswertung der Daten zur Nutzung der Forschungszulage zählt die Chemie- und Pharmaindustrie mit einem Anteil an allen Anträgen von 6,3 Prozent zu den Branchen mit den höchsten Nutzerzahlen. Der größte Teil der Antragsteller zur Forschungszulage sind KMU. Nach aktuellem Stand, d. h. bis März 2023, kann in der Chemie- und Pharmaindustrie von einem jährlichen Fördervolumen aus der Forschungszulage von ca. 50 Mio. € ausgegangen werden, ohne dass das Potential bereits vollständig ausgeschöpft wurde. Die Unternehmen der Branche könnten einen Förderbetrag aus der Forschungszulage von ca. 250 Mio. € pro Jahr erhalten. Dies wäre deutlich mehr, als die Chemie- und Pharmaindustrie aktuell im Rahmen der direkten FuE-Förderung von Bund, Ländern und EU zusammen erhält (ca. 150 Mio. € pro Jahr).

Der VCI formuliert in seiner Position zahlreiche Fragen und Anmerkungen zur Ausgestaltung der Ausweitung auf Sachkosten und bittet um Berücksichtigung in der Fachdiskussion.

Um mittelgroße Unternehmen noch besser zu erreichen, empfiehlt der VCI mittelfristig eine Erhöhung des Fördersatzes. Nach weiterer Optimierung der administrativen Prozesse und „Einübung“ des Bewerbungsprozesses seitens der Unternehmen sollte für die „industrielle oder angewandte Forschung (inkl. Grundlagenforschung)“ ein Fördersatz von 50 % möglich sein.

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RAin Chin Chin King

Kontaktperson

RAin Chin Chin King

Steuern

Dr. Martin Reuter

Kontaktperson

Dr. Martin Reuter

Energie- und Materialforschung, Forschungs- und Technologiepolitik