Chemie & Pharma Summit in Berlin

Chemieagenda jetzt starten

25. September 2025 | Pressemitteilung

Industrie warnt vor Standortkrise und fordert sofortige Maßnahmen für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation.

 © VCI / André Groth
© VCI / André Groth

Deutschland als größte europäische Volkswirtschaft leidet unter einer massiven Standortkrise. Angefacht von globalen Krisen und Reformstillstand in Deutschland sorgen sich immer mehr Unternehmen um ihre Zukunft. „Die Zeit drängt“, sagt Markus Steilemann, Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie, am zweiten Tag des Branchengipfels in Berlin mit Finanzminister Klingbeil, Wirtschaftsministerin Reiche und Forschungsministerin Bär. „Deutschland und Europa brauchen einen klareren Fokus auf Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Innovationskraft. Nicht übermorgen. Nicht morgen. Jetzt.“

Die im Koalitionsvertrag angekündigte „Chemieagenda 2045“ müsse den Weg bahnen, damit Deutschland seinem Anspruch als führender Standort für Chemie, Pharma und Biotechnologie gerecht wird: mit einer Energiepolitik, bei der durch das rechtzeitige Abwenden drohender Innovationslücken Qualität vor Quantität geht, mit einem belastbaren Konzept für massiven Bürokratieabbau und einem soliden Investitionspaket für Bildung, Verteidigung und Infrastruktur. Der VCI fordert größtmögliche Sicherheit für die heimische Produktion und Rohstoffversorgung sowie sinkende Steuerbelastungen und Arbeitskosten. Zudem müsse die Bundesregierung in Brüssel neben einem selbstbewussten und konsequenten Eintreten für den Freihandel eine maßvolle EU-Chemikalienpolitik einfordern, die Unternehmen fördert statt behindert.

VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup warnt: „Mit Visionen für 2045 ist keinem Betrieb geholfen – entscheidend sind die nächsten zwölf Monate. Bis dahin müssen spürbare Entlastungen an den Werkstoren ankommen. Unsere Industrie rutscht bereits gefährlich ab, und mit ihr das ganze Land. Für uns heißt Chemieagenda 2045: 20 Maßnahmen in 45 Tagen. Warten wäre fatal. Die Welt wartet nicht auf uns.“

Sechs Punkte gehören in die Chemieagenda

  • Energiewende mit Weitsicht und Effizienz: Kosten senken, Infrastruktur ausbauen!
  • Strategische Resilienz schaffen: Produktion, Rohstoffe & Versorgung sichern!
  • Fortschritt statt Stillstand: Innovationen bei Chemie, Pharma & Biotechnologie entfesseln!
  • Bürokratie-Overkill stoppen: 25 Prozent abbauen, EU-Regulierung smart gestalten!
  • Zukunft sichern: In Bildung, Verteidigung & Infrastruktur investieren!
  • Standort stärken: Steuern & Arbeitskosten senken, Freihandel stärken!

Unseren Politikbrief zur Chemieagenda finden Sie hier.

Wahlen von Präsidiumsmitgliedern

Beim Branchengipfel finden traditionell Wahlen statt. Heute haben die Mitglieder des Verbandes Vizepräsident Dr. Christian Hartel (Wacker Chemie AG) und weitere Präsidiumsmitglieder in ihren Ämtern bestätigt. Neu im Präsidium ist Dr. Daniel Steiners von der Roche Pharma AG. Die Amtszeit beträgt jeweils zwei Jahre.

Hauptgeschäftsführer Große Entrup bedankte sich für das Engagement: „Eine starke Wirtschaft ist das Fundament, auf dem unser Land steht. Der VCI setzt sich mit der geballten Expertise unserer Branche dafür ein, dass es nicht brüchig wird. Wir werden deshalb auch in Zukunft nicht müde, die Politik in Berlin und Brüssel konstruktiv und kritisch zu begleiten. Und wenn nötig, den Finger in die Wunden zu legen. Dass stark geforderte CEOs ihre Zeit und Energie in unserem Präsidium als starke Stimme für Deutschland einbringen, ist in Tagen wie diesen nicht selbstverständlich. Sie übernehmen Verantwortung – nicht nur für ihr Unternehmen, sondern für die Zukunft unseres Landes.“

Als Mitglieder des VCI-Präsidiums bestätigt wurden: Bill Anderson (Bayer AG), Martin Babilas (Altana AG), Reinhold von Eben-Worlée (Worlée-Chemie GmbH), Belén Garijo (Merck KGaA), Sabine Herold (DELO Industrie Klebstoffe GmbH & Co. KGaA), Julia S. Schlenz (Dow Europe GmbH).

Dem Präsidium gehören weiterhin an: Präsident Dr. Markus Steilemann (Covestro AG), Vizepräsident Dr. Markus Kamieth (BASF SE), Vizepräsident Carsten Knobel (Henkel AG & Co. KGaA), Schatzmeister Dr. Henrik Follmann (Follmann Chemie GmbH), Hubertus von Baumbach (C.H. Boehringer Sohn AG & Co. KG), Dr. Wolfgang Große Entrup (VCI), Christian Kullmann (Evonik AG), Matthias Zachert (Lanxess AG).

Eine fortlaufend aktualisierte Auswahl an Fotos vom Chemie & Pharma Summit des VCI in Berlin finden Sie hier.

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 2.300 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2024 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 240 Milliarden Euro um und beschäftigten über 560.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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 Ilka Ennen

Ilka Ennen

Leiterin Pressestelle