TUIS-Einsatzbericht

Werkfeuerwehr nutzt Gaspendelverfahren

11. Oktober 2019 | Bericht

In unregelmäßigen Abständen geben die TUIS-Werkfeuerwehren einen Einblick in ihre praktische Arbeit. In diesem Fall geht es um einen Gefahrgut-Tanklastzug, aus dem auf einer Autobahn in der Steiermark (Österreich) eine Flüssigkeit tropfte.

20 Tonnen Naphthalen müssen aus einem Gefahrgut-Tanklastzug umgepumpt werden. Die TUIS-Werkfeuerwehr Gendorf ist mit Spezialgerät im Einsatz. - Foto: © InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG
20 Tonnen Naphthalen müssen aus einem Gefahrgut-Tanklastzug umgepumpt werden. Die TUIS-Werkfeuerwehr Gendorf ist mit Spezialgerät im Einsatz. - Foto: © InfraServ GmbH & Co. Gendorf KG

Lage:

Ein Autofahrer auf der Autobahn bei Schäffern (Steiermark) beobachtete, wie an einem vor ihm fahrenden Gefahrgut-Tanklastzug Flüssigkeit heruntertropfte. Die alarmierte Polizei leitete das Fahrzeug auf einen Rasthof. Dort stellte die zuständige Feuerwehr fest, dass tatsächlich Flüssigkeit aus dem Tanklastzug austrat. Mithilfe einer Wanne wurde das Produkt aufgefangen. Es handelte sich um Naphthalen, UN 2304 mit der Gefahrnummer 44. Naphthalen wird in erwärmtem Zustand transportiert und hat einen Stockpunkt um 80 Grad Celsius. Die brennbare erwärmte Flüssigkeit musste in einen Ersatztanklastzug umgepumpt werden.

Die zuständigen Behörden richteten daher ein Hilfeersuchen an TUIS-Österreich. Dieses leitete die Anfrage an die Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf weiter. Denn diese TUIS-Werkfeuerwehr verfügt über die notwendige Spezialausrüstung zum Umpumpen warmer Flüssigkeiten.

Hilfe:

Noch am gleichen Abend war ein Vorauskommando der Spezialisten aus Gendorf vor Ort, um die Lage zu prüfen und die notwendigen Maßnahmen abzuklären. Die angeforderte Spezialausrüstung traf am folgenden Morgen ein, der Ersatztanklastzug am Nachmittag. Nun konnte die TUIS-Werkfeuerwehr den Inhalt von 20 Tonnen Produkt im Gaspendelverfahren mit beheizten Gefahrgutschläuchen sowie einer beheizten Spezialpumpe umpumpen. Für den benötigten dreifachen Brandschutz sorgten die umliegenden freiwilligen Feuerwehren sowie die Berufsfeuerwehr Graz.

Die Freiwillige Feuerwehr Hartberg stellte ein Gefahrstofffahrzeug sowie einen Stromerzeuger zur Stromversorgung und Ausleuchtung bereit. Die TUIS-Werkfeuerwehr InfraServ Gendorf rückte mit einem Kommandowagen sowie einem Gerätewagen Logistik einschließlich der Spezialausrüstung und mit vier Spezialisten aus. Sie waren insgesamt zweieinhalb Tage im Einsatz. Nach Rückkehr wurde die Ausrüstung intensiv gereinigt.

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Video von einer TUIS-Übung im Mai 2017

TUIS-Übung im Mai 2017 (Video von knapp 2 Minuten) - © Copyright: VCI

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So funktioniert TUIS - © Copyright: VCI

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 Monika von Zedlitz

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Monika von Zedlitz

Pressesprecherin Bildungs-/Forschungspolitik, Verkehrsinfrastruktur/Logistik/TUIS, Genehmigungsverfahren/Anlagensicherheit/Chemieparks, Recht/Steuern, Responsible Care, Expertenticker Umwelt & Sicherheit