„REACH Dossier Improvement Action Plan“ von Cefic

Erster Fortschrittsbericht zur Überprüfung von Registrierungsdossiers

02. April 2020 | Bericht

Der europäische Chemieverband Cefic hat am 31. März 2020 seinen ersten Bericht über die Umsetzung des Branchenaktionsplans zur Überprüfung und Aktualisierung von Registrierungsdossiers vorgelegt. Demnach stieg die Zahl der beteiligten Unternehmen bis Ende 2019 auf 165, nachdem der Aktionsplan erst ein halbes Jahr vorher im Juni 2019 gestartet war.

Alle Cefic-Mitgliedsunternehmen und Mitglieder der nationalen Verbände sind aufgerufen, den Branchenaktionsplan zur Überprüfung von REACH-Registrierungsdossiers zu unterstützen. - Bild: © cassis/Fotolia.com
Alle Cefic-Mitgliedsunternehmen und Mitglieder der nationalen Verbände sind aufgerufen, den Branchenaktionsplan zur Überprüfung von REACH-Registrierungsdossiers zu unterstützen. - Bild: © cassis/Fotolia.com

Mit dem „REACH Dossier Improvement Action Plan“ hat die europäische chemische Industrie eine beispiellose Aktion gestartet, um ihre Unternehmen proaktiv und systematisch bei der Überprüfung und Aktualisierung von Daten in zuvor eingereichten REACH-Registrierungsdossiers zu unterstützen. Diese Initiative ist eine Reaktion auf Kritik der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) sowie deutscher Behörden, dass viele Dossiers zusätzliche Informationen erfordern (siehe chemie report 06+07/2019).

Bei Cefic wurde deshalb ein mehrjähriger Aktionsplan entwickelt, der den REACH-Registranten einen Rahmen für die schrittweise erneute Bewertung der Sicherheitsinformationen bietet. Der Aktionsplan umreißt Zeitrahmen, Rollen und Verantwortlichkeiten, Kriterien für die Priorisierung von Stoffen und kritische Themen. Er legt außerdem fest, wie über Fortschritte berichtet werden soll.

Die zwei Bausteine des Aktionsplans

Ziel des Plans ist eine bessere Abstimmung zwischen den Daten, die von den Registranten in gutem Glauben eingereicht wurden, und den aktuellen Erwartungen der ECHA bezüglich der Inhalte der Dossiers. Da es keine „perfekte“ REACH-Dossier-Vorlage gibt und jeder Fall anders ist, wird der Aktionsplan in Zusammenarbeit mit der ECHA umgesetzt.

Der Aktionsplan besteht einerseits aus einer Absichtserklärung. Damit bekunden die teilnehmenden Unternehmen ihre Bereitschaft, REACH-Dossiers neu zu bewerten und gegebenenfalls weitere Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Unternehmen verpflichten sich auch, Cefic Informationen zu „Key-Performance-Indikatoren“ (KPIs) zur Verfügung zu stellen, sodass der Verband jährlich über Fortschritte berichten kann. Zu diesem Zweck wurde eine Berichtsvorlage entwickelt.

Zweiter Baustein des Aktionsplans ist eine Kooperationsvereinbarung zwischen Cefic und der ECHA. Diese umreißt eine Reihe spezifischer Aktivitäten, um die Umsetzung des Aktionsplans zu unterstützen. Sie soll außerdem zu einem besseren Verständnis führen, wie Registranten die Erwartungen der ECHA gemäß Artikel 41 der REACH-Verordnung erfüllen können. Der Aktionsplan läuft von 2019 bis 2026, wobei ein Jahr für die Planung und Einrichtung und sieben Jahre für die tatsächliche Aktualisierungen von REACH-Registrierungsdossiers vorgesehen sind.

Verbände werben für breite Beteiligung

Alle Mitglieder des Cefic-Vorstands haben sich für den REACH-Aktionsplan verpflichtet. Alle Cefic-Mitgliedsunternehmen und Mitglieder der nationalen Verbände sind ebenfalls aufgerufen, die Absichtserklärung zu unterzeichnen.

Cefic und der VCI haben keinen Zugang zu den eigentlichen Registrierungsdossiers. Alle Aktualisierungen werden von den jeweiligen Unternehmen selbst vorgenommen. Cefic entwickelt aber Instrumente und Lösungen für bereichsübergreifende, ungelöste Schlüsselfragen im Zusammenhang mit Registrierungsdossiers. Der VCI arbeitet hierbei intensiv mit und unterstützt seine Mitglieder durch flankierende eigene Angebote. Im November 2019 veranstaltete der Verband etwa seine 14. große Informationsveranstaltung „REACH und CLP“ mit mehr als 600 Teilnehmern in Frankfurt am Main.

Zwischenbilanz und Ausblick

Nach dem Start im Juni 2019 wurden bis Jahresende bereits 1.758 Registrierungsdossiers im Rahmen des Aktionsplans neu bewertet. 645 davon waren entweder eigenständige Dossiers eines Unternehmens oder wurden bei gemeinsamen Einreichungen von den federführenden Registranten neu bewertet. 1.113 Registrierungsdossiers wurden von den Mitregistranten gemeinsamer Einreichungen bewertet. Die Zahlen decken Registrierungsdossiers in allen Tonnagebändern ab.

Das Ziel für 2020 lautet, dass sich möglichst viele weitere Unternehmen an dem Aktionsplan beteiligen sollen.

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Dr. Angelika Hanschmidt

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Europäische Chemikalienpolitik, EU-Chemikalienstrategie, REACH