Forschung und Innovation

Zehntes Forschungs-Rahmenprogramm der EU

11. Dezember 2025 | Position

Transfer stärken, klare Regeln und Industrieeinbindung: FP10 kann Europas Innovationskraft sichern.

Der Vorschlag der EU-Kommission für ein zehntes Rahmenprogramm bietet eine gute Grundlage, um Forschung und Innovation zu stärken. © Alexander Raths - Fotolia
Der Vorschlag der EU-Kommission für ein zehntes Rahmenprogramm bietet eine gute Grundlage, um Forschung und Innovation zu stärken. © Alexander Raths - Fotolia

Europäische Innovationskraft sichern

Der Vorschlag der EU-Kommission für ein eigenständiges 10. Europäisches Rahmenprogramm für Forschung und Innovation (FP10) ist ein wichtiger Schritt. Angesichts geopolitischer Herausforderungen ist eine enge Verzahnung von Wissenschaft, Wirtschaft und Politik entscheidend. Die geplante Verdopplung des Budgets auf 175 Mrd. € ist ein Fortschritt, reicht aber nicht aus.

Fokus auf Schlüsseltechnologien

FP10 darf sich nicht auf einzelne Trends beschränken. Neben KI und Quantentechnologie muss die Chemie als zentrale Schlüsseltechnologie stärker berücksichtigt werden – von Advanced Materials bis zu Recycling und Substitutionsforschung.

Finanzierungslücken schließen

Der Übergang von Forschung zu Marktreife (TRL 3–7) ist derzeit unzureichend finanziert. FP10 sollte Investitionen in Demonstrationsanlagen und Scale-up-Prozesse ermöglichen. Ausschreibungen müssen flexibel und themenoffen sein, um neue Wertschöpfungsketten aufzubauen.

Industrie aktiv einbinden

Die chemische Industrie ist ein zentraler Treiber für Innovation. FP10 muss Unternehmen – vom Start-up bis zu Großunternehmen – gleichermaßen einbeziehen. Öffentlich-private Partnerschaften sind bewährte Instrumente und dürfen nicht geschwächt werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen modernisieren

Ein innovationsfreundlicher Rechtsrahmen ist essenziell. Regulatorische Hürden müssen abgebaut, geistiges Eigentum geschützt und Förderlogiken angepasst werden. Das Prinzip „So offen wie möglich, so sicher wie nötig – so strategisch wie geboten“ sollte die Leitlinie sein.

Beteiligung erleichtern

Die Beteiligungsregeln müssen vereinfacht, Verfahren beschleunigt und der Verwaltungsaufwand reduziert werden. Flexible Konsortien und differenzierte Finanzierungsmodelle sind notwendig, um die Attraktivität für Unternehmen zu erhöhen.

Downloads

Kontakt

Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Dr. Denise Schütz-Kurz

Dr. Denise Schütz-Kurz

EU-Forschungs- und Technologiepolitik, Digitalisierung Forschung, Start-ups Chemie