Parlamentarischer Abend des VCI

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Datum

20.03.2024

18:30 Uhr

Ort
Berlin
Veranstalter
VCI

Mit Mut und Zuversicht aus der Krise

Die Chemie- und Pharmaindustrie ist mit ihren Innovationen ein Garant für Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und das Gelingen der Transformation zur Klimaneutralität. Momentan steckt sie aber tief in der Krise. Die drängende Frage deshalb: Wie schaffen wir es, den Standort Deutschland so auf Vordermann zu bringen, dass wir die Wirtschaftskrise hinter uns lassen und international wieder vorne mitmischen können? Lösungen, die uns wieder auf die Erfolgsspur führen, diskutierten die Gäste auf unserem Parlamentarischen Abend Ende März 2024 in Berlin.

Das war unser Parlamentarischer Abend 2024. © VCI

Flankiert wurde die Veranstaltung von einer Reihe interner Gremiensitzungen des VCI. Im oben verlinkten Mitschnitt und in unserer Bildergalerie (unten) haben wir die Highlights zusammengestellt.

VCI-Präsident Markus Steilemann machte in seiner Rede zu Beginn des Abends deutlich, dass Deutschland angesichts des rasenden Wandels in der Welt eine Rundumerneuerung brauche. Die Renaissance des Wirtschaftsstandorts Deutschland gelinge nur „mit einem Gesamtkonzept, einem politischen Masterplan, der das Wirtschaftswachstum in den Mittelpunkt stellt.“ Vor allem fünf zukunftsweisende Rahmenbedingungen gelte es dabei sicherzustellen:

  • konkurrenzfähige Strompreise durch eine realistische und konsequente Energie- und Klimapolitik aus einem Guss,
  • einen schnellen Abbau überbordender Bürokratie und Regulierung,
  • einen stärkeren Fokus der EU auf industriepolitische Belange in Form eines Industrial Deals,
  • wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern sowie
  • mehr staatliche Investitionen, z. B. in Infrastruktur, Digitalisierung oder Bildung.

Steilemann zeigte sich optimistisch, dass Deutschland und seine Wirtschaft wieder zu alter Stärke zurückfinden könnten. Dafür brauche es insgesamt eine handwerklich besser gemachte Politik und mehr Pragmatismus: „Man muss sich ins Zeug legen – gemeinsam, zielstrebig und mit Ausdauer. Ohne Hickhack, Partikularinteressen und versteckte Agenden. Pannen und öffentliche Querelen können wir uns nicht mehr leisten.“ So könne es auch gelingen, die Menschen mitzunehmen und Ängste, Unzufriedenheit und Orientierungslosigkeit in Zuversicht und Engagement zu verwandeln.

It’s the industry, stupid!

Im anschließenden Gespräch mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck forderte Steilemann bessere Rahmenbedingungen für die Chemie und andere energieintensive Industrien. Habeck gab zu Beginn ein deutliches Bekenntnis zur Chemie- und Pharmaindustrie ab. Die Coronapandemie und andere Krisen hätten deutlich gemacht, wie sehr Deutschland auf eine starke Chemie- und Pharmaindustrie angewiesen sei. Das werde von keiner politischen Partei mehr angezweifelt. Der Minister zeigte sich optimistisch, dass die Energiepreise weiter sinken. Außerdem stimmte er dem dringenden Wunsch nach einem Bürokratieabbau zu.

Im Anschluss diskutierte Steilemann mit der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, dem CDU-Bundestagsabgeordneten Tilman Kuban, der Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie Hildegard Müller und Dominik von Achten, CEO der Heidelberg Materials AG. Einig war man sich auch in dieser Runde über die lange Mängelliste am hiesigen Standort. Deutschland brauche aber ohne Zweifel eine starke und innovative Industrie, um sein hohes Wohlstandsniveau zu halten und möglichst resilient und unabhängig zu sein. Damit Investitionen auch in Zukunft am Standort Deutschland getätigt werden, müsse die Politik jetzt zügig die Rahmenbedingungen verbessern. Oder wie VCI-Präsident Steilemann schon in seiner Eingangsrede zusammengefasst hatte: „Machen ist wie Wollen, nur krasser. Halten wir uns daran: Stellen wir den Schalter auf Handeln!“