Sachbuch „Chemiker im ‚Dritten Reich'“ ausgezeichnet

Sonderpreis der chemischen Industrie für Helmut Maier

17. Oktober 2016 | Pressemitteilung

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Der Fonds der Chemischen Industrie zeichnet in diesem Jahr den Bochumer Wissenschafts- und Technikhistoriker Helmut Maier mit einem Sonderpreis in Höhe von 10.000 Euro für sein 2015 erschienenes Buch Chemiker im „Dritten Reich“ aus.

Der Bochumer Wissenschafts- und Technikhistoriker Helmut Maier erhält in diesem Jahr einen Sonderpreis des Fonds der Chemischen Industrie für sein Buch „Chemiker im ‚Dritten Reich'" © Wiley-VCH
Der Bochumer Wissenschafts- und Technikhistoriker Helmut Maier erhält in diesem Jahr einen Sonderpreis des Fonds der Chemischen Industrie für sein Buch „Chemiker im ‚Dritten Reich'" © Wiley-VCH




Pressemitteilung des
Fonds der Chemischen Industrie im
Verband der Chemischen Industrie e.V.

Die Monographie ist das Ergebnis umfassender wissenschaftshistorischer Recherchen, die der Autor durchgeführt hat. Den Auftrag für die mehrjährige Studie hatte die Gesellschaft Deutscher Chemiker vergeben. Damit hat sich die wissenschaftliche Gesellschaft zur Aufarbeitung der Geschichte ihrer Vorgängergesellschaften bekannt.

In der Begründung des Fonds der Chemischen Industrie heißt es: „Professor Maier hat ein Werk vorgelegt, das für die deutschsprachige wissenschafts- und chemiehistorische Literatur zum „Dritten Reich“ zweifellos einen Meilenstein darstellt.“ Das Buch untersucht die Geschichte der deutschen technisch-wissenschaftlichen Vereine der Chemie in der Zeit des Nationalsozialismus. Es belegt, dass viele ihrer damaligen führenden Köpfe darin verstrickt waren und dass ihre Beteiligung auch nach dem Zweiten Weltkrieg von interessierten Kreisen in Deutschland noch lange im Dunkel gehalten wurde. „Professor Maier hat mit seinem Werk Maßstäbe wissenschaftlicher Gründlichkeit und Sorgfalt gesetzt“, heißt es in der Begründung für den Sonderpreis. Auf der Grundlage einer systematischen Erschließung der zugänglichen Quellen sei es ihm gelungen, „den umfangreichen und sperrigen historischen Gegenstand samt seiner vielfältigen Quervernetzungen aus wirkungsgeschichtlicher Perspektive souverän aufzubereiten.“

Helmut Maier, Jahrgang 1957, studierte Elektrotechnik und Neuere Geschichte mit dem Schwerpunkt Geschichte der Naturwissenschaften an der TU Braunschweig. Er promovierte dort in der Abteilung für Geschichte der Pharmazie und Naturwissenschaften mit einer Arbeit über ein ingenieurhistorisches Thema. Von 1999 bis 2004 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsprogramm der Max-Planck-Gesellschaft zur Geschichte der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im Nationalsozialismus. Er koordinierte den Schwerpunkt „Rüstungsforschung“. 2005 habilitierte sich Maier an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus im Fach Technik-, Wissenschafts- und Umweltgeschichte. Zwei Jahre später erhielt er den Ruf auf den Lehrstuhl für Technik- und Umweltgeschichte der Ruhr-Universität Bochum.

© Wiley-VCH

„Chemiker im ‚Dritten Reich' – Die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker im NS-Herrschaftsapparat“ von Helmut Maier ist 2015 im Verlag Wiley-VCH erschienen (ISBN: 978-3-527-33846-7).

Hinweis:
Ein Foto des Autors sowie des Buch-Covers in druckfähiger Qualität finden Sie im Download-Bereich im Kopf dieser Seite.

Mehr zum Thema
Interview mit Helmut Maier aus den „Nachrichten aus der Chemie", Ausgabe 4/2015



Der Fonds der Chemischen Industrie wurde 1950 gegründet und ist das Förderwerk des Verbandes der Chemischen Industrie. Er stellt 2016 knapp 11 Millionen Euro für die Grundlagenforschung, den wissenschaftlichen Nachwuchs und den Chemieunterricht an Schulen zur Verfügung. In regelmäßigen Abständen prämiert der Fonds der Chemischen Industrie wissenschaftliche Bücher rund um die Chemie. Weitere Informationen finden Sie unter www.vci.de/fonds.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker zählt mit über 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehören die Diskussion neuester Forschungsergebnisse und die Verbreitung aktuellen Wissens aus allen Bereichen der Chemie. Dazu veranstaltet die GDCh zahlreiche Tagungen und fungiert als Herausgeberin zahlreicher, international hochangesehener wissenschaftlicher Zeitschriften. Bücher und Broschüren wie die Reihe „HighChem hautnah“ wenden sich an naturwissenschaftlich interessierte Bürgerinnen und Bürger.

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Monika von Zedlitz

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