Dozentenpreis des Fonds

© Dr. Sabine Richert

Der Dozentenpreis des Fonds der Chemischen Industrie wurde am 16. Juni 2023 an Frau Dr. Sabine Richert, Universität Freiburg, vergeben.

Sabine Richert, Jahrgang 1986, studierte Chemie an der Technischen Universität Graz, Österreich. Dem Studium schloss sie 2010 einen dreijährigen Forschungsaufenthalt bei Eric Vauthey an der Universität Genf, Schweiz, an, während dem sie sich mit nicht-linearen optischen Phänomenen vertraut machte und sich mit zeitaufgelöster optischer Spektroskopie an Molekülen in Lösung und an flüssig/flüssig Grenzflächen befasste. Anschließend wechselte sie 2013 an die Universität Oxford, um dort ihre Dissertation unter der Betreuung von Christiane Timmel durchzuführen, die sie 2016 erfolgreich abschloss. Im Rahmen ihrer Promotion beschäftigte sie sich mit der Untersuchung von Geometrie, Metall-Ligand-Wechselwirkungen, sowie Quanteninterferenzphänomenen in linearen und cyclischen Kupfer-Porphyrin-Verbindungen mittels puls-EPR Spektroskopie. Mit transienter EPR Spektroskopie untersuchte sie außerdem die Delokalisierung des photoangeregten Triplett-Zustandes in linearen Porphyrin-Oligomeren.

Nach einem weiteren Jahr Postdoc im Arbeitskreis Timmel ging Frau Richert 2018 nach Freiburg, um im Umkreis von Stefan Weber eine eigenständige Forschungsgruppe aufzubauen, die seit 2019 durch ein Emmy-Noether-Stipendium gefördert wird.

Frau Richert wurde mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Young Investigator Award der International EPR Society, dem Ernst-Haage-Preis für Chemie der Max-Planck-Gesellschaft und dem Sachkostenzuschuss des FCI.

In ihrer Forschung beschäftigt Frau Richert sich mit der Untersuchung der Faktoren, welche die Erzeugung, Übertragung und Speicherung von Spin-Information in lichterzeugten Multi-Spin-Systemen auf molekularer Ebene beeinflussen. So werden Zusammenhänge hergestellt zwischen der molekularen Struktur des Systems und den resultierenden optischen und magnetischen Eigenschaften. Die Erkenntnisse, die durch eine Kombination aus optischer Spektroskopie und transienter puls-EPR Spektroskopie gewonnen werden, dienen der Entwicklung und Optimierung von neuen Bauelementen für die organische Spintronik, wie beispielsweise molekularen Quantensensoren oder optoelektronischen Funktionsmaterialien.

Dr. Sonja Wendenburg

Kontaktperson

Dr. Sonja Wendenburg

Bildungspolitik (Hochschule), Liebig-Stipendien und Hochschulförderung des FCI