Marburger Gespräche zum Pharmarecht 2020

13. November 2020 | Bericht

„Digitalisierung und Innovation“  sowie „Corona-Pandemie und Pharmasektor“ waren die aktuellen Themenschwerpunkte der zweitägigen Pharmarechtskonferenz Anfang Oktober in Marburg.

 © mohamed_hassan_pixabay
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Kaum ein Thema im Zuge von „Digitalisierung und Innovation“ wird so kontrovers diskutiert wie der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), die gerade in der Gesundheitsbranche bereits jetzt eine große Rolle spielt und auch in Zukunft spielen wird. Den Start der 23. Marburger Gespräche zum Pharmarecht bilden daher zwei Vorträge zu KI. Es wurden die technischen Möglichkeiten von KI in der Entwicklung und Vermarktung von Arzneimitteln und auch die rechtlichen Rahmenbedingungen zur Nutzung anhand von Anwendungsbeispielen behandelt. Weitere Themen waren die werberechtliche Grenzen und Konsequenzen für die Pharmakovigilanz der digitalisierten Patientenkommunikation, EU- Fälschungsrichtlinie, Real-World-Evidence: können Patientenregister als Anknüpfungspunkte für die Erstattungsfähigkeit dienen, Switch-Verfahren RX/OTC, Gesetz zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen, Datenverarbeitung im Zusammenhang mit Studien, Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) im Hinblick auf Verordnungssteuerung, Vertragswettbewerb und Aut-idem bei Biologics.

 

Der zweite Tag stand dann ganz im Zeichen von Corona. Dr. Lars Nickel (BMG) erläuterte die regulatorischen Maßnahmen der Bundesregierung zu COVID-19. Gefolgt wurden seine Ausführungen von einem Praxisbericht aus der Zeit der Pandemie zum Krisenkartellrecht und rechtlichen Fragestellungen rund um die Corona-Warn App sowie Ausführungen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen der Behandlung mit noch nicht zugelassenen Arzneimitteln. Lediglich die abschließende Podiumsdiskussion war einen Blick zurück und befasste sich mit Erfahrungen und praktischen Entwicklungen rund um das AMNOG.

 

Der traditionell im März stattfindende Austausch der Experten aus Unternehmen, Hochschule und Kanzleien wurde pandemiebedingt in den Oktober verlegt und als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Real und online trafen sich Interessierte aus Hochschule, Pharmaunternehmen, Pharmagroßhandel, Anwaltschaft, gesetzliche und private Krankenversicherungen, Verbänden, Krankenhausmanagement, Sozialgerichtsbarkeit, Politik und Ministerien im Audimax der Philipps Universität Marburg. 

 

Die 24. Marburger Gespräche werden am 18. und 19. März 2021 stattfinden und Regulatorische Antworten auf neue Entwicklungen und rechtliche Herausforderungen in einem sich wandelnden Umfeld in den Blick nehmen. Der zweite Tag wird sich dann wiederum mit Fragen rund um die Pandemie und den Pharmasektor befassen. Merken Sie sich die Daten gerne schon jetzt vor. 

 

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Syndikusrechtsanwältin Ursula Kirchner

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