Wiesbadener Gesundheitsforum

Mehr Freiräume für Innovationen

14. Juni 2018 | Bericht

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Am Abend des 13. Juni trafen sich Experten seitens Politik, Wirtschaft, Kostenträgern und Interessenvertretung in der hessischen Landeshauptstadt, um über das Thema „Länger und besser leben – was können Kooperationen im Gesundheitswesen leisten?“ zu diskutieren.

Auf dem Podium diskutierten v.l.n.r.: Dr. Norbert Gerbsch/BPI, Moderatorin Lisa Braun, Dr. Thorsten Naumann/Sanofi, Dr. Isabella Erb-Herrmann/AOK Hessen, StM Stefan Grüttner, hessischer Gesundheitsminister
Auf dem Podium diskutierten v.l.n.r.: Dr. Norbert Gerbsch/BPI, Moderatorin Lisa Braun, Dr. Thorsten Naumann/Sanofi, Dr. Isabella Erb-Herrmann/AOK Hessen, StM Stefan Grüttner, hessischer Gesundheitsminister

Die Begrüßung zum Wiesbadener Gesundheitsforum übernahm Birgit Fischer, Hauptgeschäftsführerin des vfa, der neben dem BPI Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland Veranstalter des Forums ist. Sie übergab das Wort an den Hessischen Gesundheitsminister Stefan Grüttner.

Grüttner begann seinen Impuls mit dem Verweis darauf, dass der medizinische Fortschritt in den letzten Jahrzehnten enorm gewesen sei. Er erinnerte an die 80er Jahre, in denen die Welt mit einer neuen Immunschwächeerkrankung (HIV) konfrontiert wurde, die damals einem Todesurteil für die Betroffenen gleichkam. Durch die Behandlungsmöglichkeiten sei HIV heute zu einer chronischen Erkrankung geworden, bei der die Lebensqualität der Patienten durch die medikamentöse Behandlung weiter aufrechterhalten werden könne.

StM Stefan Grüttner bei seinem Impulsvortrag
StM Stefan Grüttner bei seinem Impulsvortrag "Kann die Digitalisierung Kooperationen in der Gesundheitswirtschaft anregen?"

Die insgesamt stark gestiegene durchschnittliche Lebenserwartung der Menschen von 35 Jahren in den 1880er Jahren auf aktuell 78 Jahre für Männer und 83 Jahre für Frauen, stelle die Gesellschaft vor weitere Herausforderungen: Die Versorgung sowohl im ambulanten, stationären und pflegerischen Bereich von multimorbiden Patienten benötige eine sektorenübergreifende Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Alle Beteiligten müssten sich an den geänderten Bedarf anpassen.

Auch neue technische Möglichkeiten sollten zum Einsatz kommen, um die Vernetzung und damit Zusammenarbeit zwischen den Bereichen zu verbessern. Dabei müsse stets der Mehrwert für den Patienten, der Datenschutz sowie die Praktikabilität im Blick bleiben. Schon heute gäbe es in Kliniken und Arztpraxen sehr gute Systeme, die jedoch bisher nicht miteinander vernetzt seien. Die Chancen für das Gesundheitswesen durch die Digitalisierung und Vernetzung dürften nicht verpasst werden. Man habe schon im Bereich der fachmedizinischen Beratung (Telemedizin) und in der Notfallmedizin begonnen, neue Wege zu beschreiten, um für die Patienten eine optimale Versorgung zu gewährleisten.

In der sich an den Impuls anschließenden Podiumsrunde unter Moderation von Lisa Braun, PA-Gesundheit, diskutierten Dr. Norbert Gerbsch/BPI, Dr. Thorsten Naumann/Sanofi, Isabella Erb-Herrmann/AOK Hessen und der hessische Gesundheitsminister Stefan Grüttner über Chancen und Wege für Kooperationen zwischen den am Gesundheitswesen beteiligten Kräften. Einigkeit bestand zum Schluss darin, dass Kooperationen als unumgänglich und innovationsfördernd gesehen werden, dass es aber für diese Innovationen ausreichender Freiräume bedürfe, um sie im Rahmen von Modellvorhaben zu erproben.

Alle zwei Jahre veranstalten der BPI Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und der vfa im Rahmen der Hessischen Gesundheitstage gemeinsam das Wiesbadener Gesundheitsforum.

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 Sula Lockl

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