Rund 150 Gäste beim Parlamentarischen Abend des VCI in Brüssel
Zurück zur gemeinsamen Sache
Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Vertreter der Europäischen Kommission und weitere Gäste aus Verbänden, Wirtschaft und Medien kamen zum Parlamentarischen Abend des VCI in Brüssel. Beherrschende Themen beim Informationsaustausch mit der Chemie waren der Bürokratieabbau und die Wettbewerbsfähigkeit Europas.

Zum mittlerweile zehnten Mal hatte der VCI Ende November zum Parlamentarischen Abend in Brüssel eingeladen. Veranstaltungsort war die traditionsreiche Bibliotheque Solvay. Die zahlreich erschienenen Gäste aus verschiedenen politischen Lagern und Institutionen waren sich bei ihrem Besuch in der Einschätzung einig, dass ein starker produzierender Sektor entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit Europas ist. Speziell die Europaparlamentarier machten deutlich, dass sie die Forderung der Industrie nach einer Entbürokratisierung der europäischen Gesetzgebung teilen.
Gemeinsame Vision statt widersprüchlichem Regulierungsdickicht
Energiepolitik wird zum „toxischen Gebräu“
Alle Redner waren sich darin einig: Die Energieversorgung ist ein für die Chemie besonders folgenschweres Negativbeispiel fehlender europäischer Koordinierung und widersprüchlicher Regulierungen. Alexander Graf Lambsdorff, Vorsitzender der FDP-Gruppe im Europäischen Parlament, sagte: „Die Diskrepanz zwischen der Existenz des größten Binnenmarktes der Welt auf der einen Seite und 170 unterschiedlichen Regelungen im Energie- und Klimabereich auf der anderen Seite ist besonders groß.“ VCI-Präsident Kley betonte, dass vor allem der mögliche Wegfall der Entlastungsreglungen für die energieintensiven Industrien eine bedrohliche Verquickung einer EU-weiten Regelung und eines nationalen Alleingangs sei. „Heraus kommt ein toxisches Gebräu für die deutsche Industrie.“
Transatlantischer Freihandel als große Chance
Einhellig begrüßten alle Anwesenden die Verhandlungen zum Freihandelsabkommen mit den USA. Das Abkommen sei die große Chance, Spielregeln für den weltweiten Freihandel festzulegen, bevor es andere tun. VCI-Präsident Kley mahnte in diesem Zusammenhang an, dass die EU in den Verhandlungen geeint und selbstbewusst auftreten müsse.
Unterstützung für Europa sehr willkommen
Neben aller Kritik in Sachfragen machte Kley in seiner Ansprache aber auch deutlich, dass die deutsche chemische Industrie klar für das „großartige Projekt Europa“ eintritt. Diese Haltung und die Tatsache, dass der VCI sich aktiv in die europäische Politik einmischt, wurden von allen Gästen sehr begrüßt. Jutta Steinruck, Mitglied des Europäischen Parlaments, betonte stellvertretend: „Es ist unheimlich wichtig, dass auch in Deutschland eine Auseinandersetzung mit europäischer Politik stattfindet. Schön, dass Sie heute Abend hier in Brüssel sind.“
Der Abend in Schlaglichtern: