01. August 2013 | Bericht
Langfassung zu diesem Dokument
Müll im Meer bereitet vielen Menschen Sorgen. Unternehmen der chemischen Industrie wollen nun vor der eigenen Tür Kunststoff-Reste kehren. Den passenden Besen liefert ihnen dazu PlasticsEurope Deutschland mit dem Projekt „Null Pelletverlust“. Zu Beginn liegen Handreichungen und Poster im Werkzeugkasten. Unternehmen können damit nun aktiv werden.

Die Problematik ...
Vor dem Hintergrund der Verschmutzung der Weltmeere und Küsten haben die europäischen Kunststofferzeuger (PlasticsEurope) ein Programm entwickelt, das zum Ziel hat, Granulat-Verluste zu vermeiden. Adressat ist in erster Linie die erzeugende Industrie. Analog dem RC-Programm der chemischen Industrie soll das Vermeidungsprogramm auch auf die in der Wertschöpfungskette beteiligten Akteure von der Produktion über Lagerung und Transport zur Compoundierung und Weiterverarbeitung in der Lieferkette ausgeweitet werden.
Das Programm wird in Deutschland von PlasticsEurope Deutschland e.V. umgesetzt. Im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion über „Marine Litter", darunter auch weggeworfene Artikel aus Kunststoff, stehen zwar vom Endverbraucher verursachte Mengen wie etwa Flaschen oder sonstige Verpackungen, Netze usw., doch es wurden auch nicht unerhebliche Anteile von Granulaten, sogenannte Pellets, an deutschen Meeresküsten gefunden, die im Zusammenhang mit Produktion, Vertrieb, Lagerung, Transport und Verwendung in die Umwelt gelangt sind.
... und ihre Folgen
Derartige Granulate, die an den Stränden der Nord- und Ostsee alljährlich gefunden werden, haben bereits Behörden auf Bundes-, Bundesländer- und lokaler Ebene aufhorchen lassen. Nationale Institute zur Meeresforschung führen Forschungsprojekte und Messungen durch, mit denen festgestellt werden soll, wie u.a. auch Kunststoffe in Flüsse und Meere eingetragen werden, in welchem Umfang sie in die Nahrungskette gelangen und welche Schäden dabei zu erwarten sind. Zum Teil sind bereits industriekritische Maßnahmen angesetzt, so etwa ein Verbot von Kunststofftragetaschen in Varel, einer Stadt an der niedersächsischen Nordseeküste.
Das Programm "Null Pelletverlust"
Unabhängig vom Ergebnis der wissenschaftlichen Untersuchungen haben die Kunststofferzeuger deshalb im Sinne von Responsible Care ein Programm gestartet, das unter dem Titel "Null Pelletverlust" für einen verantwortungsvollen Umgang aller Beteiligten mit Kunststoff-Granulat sorgen soll. Das Programm wird in vier Schritten eingeführt:- Vorstellung eines Toolkits mit Postern, Video und Infomaterial für Mitgliedsunternehmen
- Einbeziehung der Pellet-Problematik in die Umwelt- und Produktverantwortungs-Leitlinien der Unternehmen
- Einbeziehung der Granulat-Verluste als Umwelt-Eintrag der Werke in die ISO 14001
- Ausweitung des Programms auf Logistik-Partner und in die Wertschöpfungskette (Handel, Verarbeiter)
Und so können sich Unternehmen beteiligen:
Der deutschsprachige Werkzeugkasten mit Informationsmaterial kann im Downloadbereich im Kopf dieser Seite heruntergeladen werden. Er enthält zwei Präsentationen, ein Video und und zwei Poster sowie ergänzende Erläuterungen, mit denen die Belegschaft zum Mitmachen aufgefordert wird.
Der im Unternehmen für das Projekt „Null Pelletverlust" Beauftragte ist in der Regel – je nach Firmenstruktur – der Responsible-Care-, Umwelt-/Qualitätsmanager oder der Logistik-Verantwortliche. Er plant die praktischen Schritte, wie Granulatverluste vermieden werden, und setzt sie gemeinsam mit der Belegschaft um.
Der VCI hat „Null Pelletverlust“ als Projekt der Kunststofferzeuger in das deutsche Responsible-Care-Programm aufgenommen und wird über die Entwicklung berichten.
Hinweise zu den gewerblichen Schutz- und Urheberrechten
Das Kommunikationsinstrumentarium "Null Pelletverlust" steht zur kostenfreien Nutzung und zum Co-Branding durch die Mitgliedsfirmen zur Verfügung. Die gewerblichen Schutz- und Urheberrechte an diesem Material, einschließlich der Marke und Rechte auf Muster, verbleiben bei PlasticsEurope AISBL.
Das deutsche Responsible Care-Projekt „Null Pelletverlust" ist Teil der Kampagne „Zero Pellet Loss" der europäischen Organisation der Kunststofferzeuger, PlasticsEurope AISBL in Brüssel.
Kontakt
Für Fragen und Anregungen nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Kontaktperson
Dipl.-Ing. Bernd Berressem
Arbeitsschutz, Gefahrstoffrecht, Arbeitsmedizin, Ausschuss für Gefahrstoffe
- E-Mail: berressem@vci.de

Kontaktperson
Martina Schönnenbeck
Lebensmittelzusatzstoffe, Responsible Care, Sustainable Consumption and Production
- E-Mail: schoennenbeck@vci.de