Beiträge der Chemielogistik zum Klimaschutz

Von A wie Antriebe bis Z wie zentrale Lagerung

01. November 2019 | Bericht

Klimaschutz beschäftigt uns alle. Auch in der Logistik der Chemieunternehmen wird regelmäßig geprüft, was sie zur Senkung der Emissionen beitragen kann. Möglichkeiten gibt es viele: Das zeigt die aktuelle VCI-Auflistung zum Thema.

Die Umstellung von Lkw auf die Eisenbahn bei Transporten reduziert Emissionen. - Foto: © Hans F. Daniel
Die Umstellung von Lkw auf die Eisenbahn bei Transporten reduziert Emissionen. - Foto: © Hans F. Daniel

Klimaschutz ist so wichtig, dass er in unterschiedlichen Abteilungen der Chemieunternehmen eine Rolle spielt. Deshalb beschäftigt sich auch die Logistik mit dem Thema. Ideen und mögliche Maßnahmen beziehen sich nicht nur auf die physische Beförderung, sondern umfassen auch konzeptionelle Änderungen logistischer Prozesse bis hin zur Nutzung technischer Innovationen. Eine Sammlung dessen, was bereits heute gängige Praxis ist, zeigt das Papier „Klimaschutz – Beiträge der Logistik (Chemieverlader)/Maßnahmen zur Reduzierung von Emissionen“, das der VCI jetzt aktualisiert hat.

Viele Chemieunternehmen überprüfen regelmäßig, wie die Logistikstrukturen verbessert und damit Beiträge zum Klimaschutz geleistet werden können. Eine mögliche Maßnahme kann beispielsweise die Entwicklung eines Vorladekonzeptes für bestimmte Produkte sein. Damit können Unternehmen Durchlaufzeiten verringern und gleichzeitig Transporte von der Straße auf die Schiene verlagern. Darüber hinaus gibt es Projekte, die gemeinsam mit Spediteuren realisiert werden und die zum Beispiel zu einer besseren Auslastung und einer Vermeidung von Leerfahrten im Straßengüterverkehr führen.

Auch eine digitale Unterstützung führt zum Ziel: Beispielsweise kann durch den Einsatz von Telematik und IT-Systemen eine höhere Auslastung von mobilen Tanks wie Tankcontainern, Kesselwagen und Tankzügen erreicht werden, indem die optimalen Zuladegewichte implementiert und mit den Bestellgrößen der Kunden abgestimmt werden. Weiterhin analysieren viele Betriebe regelmäßig die Frachtraumauslastung.

Transportgewicht verringern

Zusätzlich suchen die Chemieunternehmen nach Möglichkeiten, die Lieferkette zu optimieren. Dabei stellen sich Fragen wie: Können Vortransporte zu den Seehäfen mit Binnenschiffen und der Eisenbahn durchgeführt werden? Oder: Was kann getan werden, um den Bedarf an Leercontainern zu reduzieren? Durch die Verbesserung von Verpackungen beispielsweise, lässt sich das Transportgewicht verringern. Neuartige und gewichtsoptimierte Tankcontainer im Bahnverkehr und im werksinternen Verkehr können ebenfalls ein Beitrag zur Emissionsreduzierung sein.

Für den innerbetrieblichen Transport nutzen die Unternehmen immer häufiger auch Elektrogabelstapler oder Elektroautos für den Personen- und Kleingüterverkehr. Im internen Schienengütertransport werden neue energiesparende Hybrid-Lokomotiven eingesetzt. Im Bereich von Lägern, Werkstraßen und Büros werden defekte konventionelle Lampen durch energiesparende LED-Leuchtmittel ersetzt.

Die Liste der Beiträge, welche die Logistik in der chemischen Industrie zur Verbesserung des Klimaschutzes leistet, ist noch deutlich länger. Sie soll gerade für diejenigen, die sich über Verbesserungsmöglichkeiten im eigenen Unternehmen Gedanken machen, als Kompendium dienen und Anregungen zur Umsetzung im eigenen Haus bieten.


Dieser Artikel ist im chemie report 11/2019 erschienen.


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Dipl.-Kfm. Tilman Benzing

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Dipl.-Kfm. Tilman Benzing

Bahntransport, Binnenhäfen, Chlor, Intralogistik, Seeverkehr, Verkehrsinfrastruktur