02. Dezember 2020 | Bericht
Zum 1. Januar 2021 treten zahlreiche Änderungen in den internationalen Vorschriften für den Transport gefährlicher Güter in Kraft – und zwar für alle Verkehrsträger. Diese Regelungen im Straßen- (ADR) und im Schienenverkehr (RID) sowie in der Binnen- (ADN) und Seeschifffahrt (IMDG-Codes) ziehen nationale Anpassungen nach sich. Geändert wurden auch die Vorschriften im Luftverkehr (IATA-DGR), die jährlich überarbeitet werden.

Damit die Mitgliedsunternehmen die Neuerungen sicher umsetzen können, hatte der VCI ganz Corona konform zu einer entsprechenden virtuellen Infoveranstaltung eingeladen. Etwa 350 Zuhörer waren zugeschaltet.
Was auf die Unternehmen beim ADR, RID, IMDG-Codes und IATA-DGR im Detail zukommt, haben die Experten Ulrich Mann (GBK Global Regulatory Compliance), Sabine Schultes (Bayer) und Erwin Sigrist (scienceindustries) im Detail erläutert. Darüber hinaus wurde in weiteren Vorträgen speziellen Aspekten – die aktuell bei der Vorschriftenentwicklung im Fokus stehen – Rechnung getragen:
Über die Änderungen beim Transport von Lithium-Batterien berichtete Arastoo Badri (Clariant); zum Beispiel über die erneut geänderte Sondervorschrift 376. Sie enthält nun weitere Sicherheitskriterien, mit denen man entscheiden kann, ob eine Lithium-Batterie beschädigt oder defekt ist.
Ein weiteres Thema, das in der betrieblichen Praxis spätestens mit dem ADR 2021 zum Tragen kam, beleuchtete Gerhard Bruß (BASF). Er konkretisierte die Beförderungsbedingungen für Gefahrgut in Maschinen (UN 3363) sowie Geräte und Gegenstände (UN 3537 bis UN 3548), die gefährliche Güter enthalten.
Den überarbeiteten VCI-Leitfaden „Training“ präsentierte Jürgen Pagel (Henkel). Der Leitfaden richtet sich an alle Mitarbeiter, die am Gefahrguttransport beteiligt sind. Besonderen Schulungsbedarf sehen die Experten beispielsweise beim Versand von Mustern, Proben und Rohstoffen, beim Transport im Pkw und auch bei der Ladungssicherung.
Und Hasso Marggraff (Dow) informierte die Teilnehmer über Transporte gefährlicher Güter im Nahen Osten, Indien und Afrika. Sein Vortrag zeigte zum einen: In diesen Regionen wird die Sicherheit von Gefahrguttransporten anders interpretiert als in Europa. Zum anderen sind Bemühungen deutlich erkennbar, internationale Abkommen regional umzusetzen. So ist Nigeria beispielsweise dem ADR beigetreten.
Präsentation und Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier
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Kontaktperson
Dipl.-Ing. Jörg Roth
Gefahrgut, Ladungssicherung, Transportsicherheit, TUIS, Verkehr und Logistik
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