Die Chemie- und Pharmaindustrie
Impulsgeber für Europa und die Welt
Europäische und deutsche Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie ermöglichen mit innovativen Produkten und technologischen Neuheiten Fortschritte weit über die Grenzen Europas und der Branche hinaus. Damit tragen sie zur weltweiten nachhaltigen Entwicklung bei und sichern Wohlstand und Arbeit an ihren Standorten.

Die Branche in Europa
Hinter China ist Europa der zweitgrößte Chemiestandort der Welt. Die Unternehmen beschäftigen 1,8 Millionen Mitarbeiter und erwirtschaften einen Umsatz von rund 878 Milliarden Euro pro Jahr. Außerhalb der EU erzielen sie mehr als 335 Milliarden Euro. Die Chemie ist der viertgrößte Produzent der europäischen Industrie und trägt damit maßgeblich zum gesamtgesellschaftlichen Wohlstand in Europa bei.
Die Branche in Deutschland
Innerhalb der EU ist Deutschland der größte Hersteller von chemisch-pharmazeutischen Produkten. Mit einem Anteil von 26,6 Prozent an den Umsätzen der EU-28 ist die deutsche Chemie europäischer Spitzenreiter.
Jobmotor
Rund 462.500 Menschen arbeiten in der chemisch-pharmazeutischen Industrie Deutschlands. Hinzu kommen etwa eine halbe Million bei Zulieferern und Dienstleistern. Zudem schaffen deutsche Firmen rund 115.000 Arbeitsplätze in anderen europäischen Ländern.
Starker Mittelstand
Von den in Deutschland tätigen Chemie- und Pharmaunternehmen beschäftigen mehr als 90 Prozent weniger als 500 Arbeitnehmer.
Innovationsdrang
Deutschlands Chemie- und Pharmaindustrie ist im Branchenvergleich überdurchschnittlich innovationsorientiert: 64 Prozent der Pharma- und 60 Prozent der Chemieunternehmen forschen. Der Durchschnittswert im verarbeitenden Gewerbe ist mit 27 Prozent nicht einmal halb so groß. Zuletzt steigerte die Branche ihre Forschungsausgaben auf rund 11,8 Milliarden Euro, das entspricht mehr als 5 Prozent des Umsatzes.
INFOGRAFIK: Die Top-Forschungsfelder der Chemie
Anteil der befragten deutschen Unternehmen, die in Forschungsfeldern agieren, 2017; Quellen: Stifterverband, VCI
REACH
Gemeinsam zum Ziel In Europa gelten höchste Standards für Produktsicherheit – und so soll es auch bleiben. Es gilt, den damit verbundenen Aufwand so gering wie möglich zu halten, damit sich die internationale Konkurrenz nicht mit weniger regulierten Produkten durchsetzt. Die EU-Chemikalienverordnung REACH regelt die Registrierung, Bewertung und Zulassung von Chemikalien. Rund 97.000 Registrierungsdossiers für etwa 22.600 Stoffe liegen vor. Um deren Qualität weiter zu verbessern, überprüfen die Unternehmen ihre Dossiers in Kooperation mit der EU-Chemikalienagentur ECHA nach einem Aktionsplan und passen sie wo nötig an. Der Politik empfehlen sie:
- Keine Neustrukturierung von REACH
Wichtig ist ein stabiles Umfeld, in dem REACH Stück für Stück umgesetzt werden kann. Nur so entstehen Gestaltungsräume für neue Innovationen. - REACH anwenderfreundlich gestalten
Um Unsicherheiten zu klären und Missverständnisse auszuräumen, sollten die Verfahren praxisgerecht gestaltet werden. - Auf Mittelstand achten
Kleinere Unternehmen sind dankbar für einfache Verfahren und Sicherheitsdatenblätter und einen Ansprechpartner der ECHA.