Innovationen
Forscherdrang engagiert fördern
Auf der Suche nach Lösungen für die globalen Herausforderungen der Zukunft findet weltweit ein Wettlauf um innovative Werkstoffe, Gesundheitsversorgung, Energiespeicher, neue Mobilitätsformen und Biotechnologie statt. Noch gehört die europäische Chemie- und Pharmaindustrie zu den Treibern vieler Entwicklungen und ist damit auch Auslöser innovativer Wertschöpfungsketten. Doch die internationale Konkurrenz nimmt zu.

Insbesondere Deutschland nimmt im internationalen Vergleich der Forschungsstandorte eine Spitzenstellung ein. Damit die Unternehmen sich im zunehmenden Wettbewerb behaupten können, sollte die neue EU-Kommission deren Innovationskraft unterstützen. Dazu gehört:
Innovationen Vorrang einräumen
Das 9. EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont Europa“ kann erheblich dazu beitragen, dass Europas Industrie ihr Innovationspotenzial abruft. Dafür muss es finanziell gut ausgestattet werden und darf nicht gegen Agrar- und Regionalbudgets ausgespielt werden. Die Anforderungen der Industrie sind ausreichend zu berücksichtigen.
Innovationsprinzip verankern
Neue EU-Gesetzesinitiativen sollten Innovationen stärken. Dieser Ansatz ist als gleichberechtigte Ergänzung zum Vorsorgeprinzip rechtlich zu verankern. Zudem muss der Gesetzgeber seine Entscheidungen faktenbasiert treffen.
Patentschutz stärken
Patentschutz ist die Voraussetzung für Forschungsinvestitionen. Diesen gilt es zu stärken. So müssen ergänzende Schutzzertifikate Herstellern von Arznei- und Pflanzenschutzmitteln auch künftig eine Verlängerung der Patentlaufzeit ermöglichen. Die Patentierbarkeit von Pflanzen und Tieren, die mithilfe technischer Verfahren erzeugt werden, muss auch in Zukunft gewährleistet bleiben.
INFOGRAFIK: Innovationswettbewerb wird härter
Anteile an weltweiten internen Forschungsausgaben in Chemie und Pharma, in Prozent; Quellen: Chemdata International, VCI
Potenziale der Biotechnologie nutzen
Biotechnologie bietet immense Chancen, um Gesundheit sowie Klima- und Umweltschutz voranzutreiben. Aktuell kommt es besonders darauf an, für Gene-Editing einen zukunftstauglichen Rechtsrahmen zu schaffen.
Wettbewerbsfähige Bioökonomie
Die Bioökonomie hat für die Nachhaltigkeitsstrategie der chemisch-pharmazeutischen und biotechnischen Industrie in Europa eine zentrale Bedeutung. Um ihre wirtschaftlichen und ökologischen Potenziale sowohl national als auch international ausschöpfen zu können, sollten die innovations-, industrie- und handelspolitischen Rahmenbedingungen entlang biobasierter Wertschöpfungsketten und -netze aufeinander abgestimmt und Hemmnisse abgebaut werden. Das bedeutet vor allem:
- eine verlässliche Regelung der Rohstoffversorgung für die industrielle Biotechnologie
- zügige europäische Genehmigungsverfahren für biotechnische Prozesse und Produkte auf naturwissenschaftlicher Basis
- ein erheblich beschleunigter Marktzugang
Nur so kann eine international wettbewerbsfähige Bioökonomie in Europa entwickelt und ausgebaut werden.
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