28. September 2021 | Bericht
In einem Online-Workshop haben sich VCH und VCI dem Thema „Intelligente Logistiklösungen in Lieferketten“ gewidmet.

Digitalisierung und Logistik gehören untrennbar zusammen. Um die verschiedenen Facetten beider Themen ging es am 17. September 2021 in dem gemeinsamen Online-Workshop.
Standortbestimmung für IBCs
Kern der ersten beiden Vorträge war der Themenkomplex „Track & Trace“. Sensoren, die an den IBCs angebracht werden, können Echtzeitinformationen über Füllstand, Standort, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Druck, Bewegung, Schockeinwirkung und Umweltdaten liefern. Felix Weger von packwise erläuterte mit humorvollen Beispielen die Funktionalität der Sensoren.
Einmal wunderte man sich in der Firmenzentrale über plötzliche und drastische Temperaturschwankungen (bis -30 Grad) an einem IBC, der im Auftrag eines Kunden überwacht wurde. Der Grund war einfach: Der Auftraggeber hatte das Gebinde in einer Kältekammer positioniert, um die Funktionalität des packwise-Sensors auf die Probe zu stellen. In einem anderen Fall stellte man unregelmäßige und schnell wechselnde Änderungen beim Füllstand eines IBCs fest. Es stellte sich heraus, dass der Kunde das Gebinde als Mischbehälter zweckentfremdet hatte.
Max Drechsler von vitreo stellte in seinem Vortrag die Wichtigkeit von Daten heraus. Er warb dafür, die Datennutzung konsequent in Unternehmen umzusetzen. Die Voraussetzungen dafür seien gut: Die Preise für Sensoren sinken, die „Intelligenz“ nimmt aufgrund steigernder Leistungsfähigkeit der Prozessoren zu und eine breite Verfügbarkeit des Internets – auch an abgelegeneren Standorten – stellt den Datenfluss sicher. Künstliche Intelligenz könne außerdem in Form von Software wertvolle Unterstützung für Prognosen liefern. Als Resultat wird die Wertschöpfungskette transparenter. Mögliche Störungen fallen frühzeitig auf und ermöglichen entsprechend frühzeitige Eingriffe.
Blockchain schafft schlaue Verträge
Blockchain ist oft ein abstrakt genutztes Schlagwort. Bei dem Online-Workshop zeigte aber Heinz-Günther Lux von Evonik Digital ein verständliches Anwendungsbeispiel. Mit Hilfe der Blockchain-Technologie macht sein Unternehmen komplexe Abläufe zwischen Produzent, Händler, Spediteur und Kunde effizienter. Dabei ermöglicht die private Technologie je nach Zugriffsberechtigung allen Beteiligten den Überblick über sämtliche Transaktionen in Echtzeit.
Lux erläuterte wie Evonik zusammen mit BASF und der Commerzbank eine Lösung zur Vollautomatisierung des gesamten Bestellprozesses entwickelt hat und erfolgreich einsetzt. Dabei ist das Ökosystem nicht auf zwei Firmen beschränkt. Aktuell läuft die Einbindung eines dritten Partners entlang der Lieferkette. Durch die vollständige Digitalisierung werden Lieferungen der Firmen aneinander wertmäßig miteinander verrechnet. Dabei wird die Vertragserfüllung in Form von „Smart Contracts“ validiert und dokumentiert. Eine aufwändige manuelle Rechnungsstellung und -prüfung kann damit in den allermeisten Fällen entfallen.
Service
Die Charts des Online-Workshops „Intelligente Logistiklösungen in Lieferketten“ finden Sie hier .
Kontakt
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Kontaktperson
Dipl.-Volksw. Christian Bünger
Digitalpolitik, Digitalisierung
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