Impfstoff-Gipfel: Bundesregierung bittet VCI um Unterstützung

Klares Mandat für Notfallplattform Corona

09. Februar 2021 | Bericht

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die chemisch-pharmazeutischen Industrie um Unterstützung im Rahmen der Impfkampagne gegen Corona gebeten. Damit soll die Versorgung mit Impfzubehör wie Spritzen, Kanülen oder Kochsalzlösung sichergestellt werden.

Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz nach dem Impfstoff-Gipfel am 1. Februar 2021. - Bild: © Picture Alliance/dpa - Reuters Pool
Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der Pressekonferenz nach dem Impfstoff-Gipfel am 1. Februar 2021. - Bild: © Picture Alliance/dpa - Reuters Pool

Hintergrund für die Anfrage war die schnelle und erfolgreiche Hilfe bei der Notversorgung mit Desinfektionsmitteln im vergangenen Jahr. Gemeinsam mit dem Partner Boston Consulting Digital Ventures baut der VCI hierfür nun kurzfristig eine Plattform auf. Diese Zusage hatte VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup Anfang Februar auf dem Impfstoff-Gipfel Bundesregierung und Bundesländern gegeben.

Direkt im Anschluss sind die Arbeiten für den Betrieb der digitalen Plattform angelaufen. Große Entrup unterstreicht: „Das neue Mandat der Bundesregierung ist eine großartige Anerkennung. Das Vertrauen, erneut als Industrieverband die Politik in einer möglichen Notsituation unterstützen zu können, ist ein gutes Signal für unsere Branche.“ Eine erste Version der Plattform soll in etwa zwei Wochen online gehen.

Ziel ist es, damit Markttransparenz für Angebot und Nachfrage von Impfzubehör zu schaffen, um so temporäre Verknappungen zu vermeiden. Bei Bedarf kann die Produktpalette erweitert werden. Große Entrup: „Unsere Branche entwickelt und produziert derzeit in Rekordtempo Impfstoffe. Jetzt sollen Impfungen nicht daran scheitern, dass Spritzen oder Kanülen fehlen.“ Die Arbeiten laufen in enger Abstimmung mit den Bundesministerien für Wirtschaft und Gesundheit. Die Plattform wird Transparenz über Anbieter, Mengen, Termine und je Wirkstoff benötigtes Impfzubehör schaffen. Darüber hinaus werden sich dort sowohl Anbieter von Impfzubehör als auch die Nachfrageseite in Form der Bundesländer zusammenfinden können.

Die erneute Einrichtung und der Betrieb einer solchen Notfallplattform gehört sicherlich nicht zu den originären Aufgaben eines Industrieverbandes. Aber es stand außer Frage, dass sich der VCI in dieser außergewöhnlichen Lage mit seinen involvierten Fachverbänden und Mitgliedunternehmen dieser Aufgabe stellt.

Starkes Engagement der Branche

Den Impfstoff-Gipfel, an dem neben Impfstoffproduzenten auch der VCI mit den beiden Fachverbänden vfa und BPI eingeladen waren, bewertet Große Entrup positiv: „Das gegenseitige Verständnis von Politik und Industrie für die Voraussetzungen eines erfolgreichen Kampfes gegen die Pandemie ist durch den Impfstoff-Gipfel gewachsen. Viele Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie leisten mit ihren Mitarbeitern seit Wochen und Monaten Großartiges. Und sie werden weiterhin alle Hebel in Bewegung setzen, damit möglichst viele Menschen möglichst schnell geimpft werden können.“

Gleichzeitig machte der VCI-Hauptgeschäftsführer aber deutlich, dass die Unternehmen nichts Unmögliches leisten können: „Trotz Beschleunigung der Prozesse bei höchstem Qualitätsanspruch und verstärkter Kooperationen in der Branche lässt sich die Verfügbarkeit der Impfstoffe nicht über Nacht steigern. Der Auf- und Ausbau geeigneter Produktionsanlagen erfordert komplexe, teils neuartige Prozesse, sorgfältiges Hochfahren der Anlagen und vor allem auch qualifiziertes Personal.“ In vielen dieser Bereiche werden die Unternehmen derzeit aktiv von Politik und Behörden unterstützt. „Das ist gut und extrem wichtig, denn ein derart einzigartiger Kraftakt kann nur gemeinsam bewältigt werden“, so Große Entrup.


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 Monika von Zedlitz

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Monika von Zedlitz

Pressesprecherin Bildungs-/Forschungspolitik, Verkehrsinfrastruktur/Logistik/TUIS, Genehmigungsverfahren/Anlagensicherheit/Chemieparks, Recht/Steuern, Responsible Care, Expertenticker Umwelt & Sicherheit