Wir stehen zu unserer Verantwortung

27. Juni 2019 | Standpunkt

Die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie steht zu REACH und dem Ziel der Verordnung, die menschliche Gesundheit und die Umwelt zu schützen. Sie begrüßt, dass EU-Kommission und ECHA Rahmenbedingungen schaffen wollen, die die Rechtssicherheit in Bezug auf offene Fragen zu Dossier-Aktualisierungen verbessern. Und sie unterstützt den mehrjährigen Aktionsplan von Cefic zur Qualität der Dossiers. Denn die Branche will, dass REACH ein Erfolg wird.

VCI-Präsident Hans Van Bylen - Foto: © Henkel AG & Co. KGaA
VCI-Präsident Hans Van Bylen - Foto: © Henkel AG & Co. KGaA

Die chemische Industrie steht zur REACH-Verordnung in Europa. Wir tragen das Ziel der Verordnung uneingeschränkt mit: den Schutz für die menschliche Gesundheit und die Umwelt sicherzustellen.

Die EU hat weltweit die anspruchsvollste Chemikalienregulierung. Hier existieren spezifische Gesetze für die Verwendung zum Beispiel in Medikamenten, Kosmetika, Lebensmitteln, Pflanzenschutzmitteln und Bioziden. Das Herzstück bildet die REACH-Verordnung, die 2007 in Kraft getreten ist. Sie verpflichtet die Unternehmen in allen 28 Mitgliedstaaten, die Produktion und den Import von chemischen Stoffen in die EU bei der Behörde ECHA zu registrieren. Abhängig von Menge und Eigenschaften eines Stoffes sind dafür umfangreiche Datendossiers bei der Behörde einzureichen. Ohne diese Registrierung darf ein Stoff in der EU weder hergestellt noch vermarktet werden. Diese Regelung gilt auch für alle eingeführten Chemikalien.

Wir unterstützen die erfolgreiche Umsetzung der Verordnung mit großem Aufwand. Insgesamt wurden mehr als 95.000 Dossiers für rund 22.000 Stoffe von den europäischen Chemieunternehmen erstellt. Vier Milliarden Euro hat die Branche dafür investiert. Mehrere Tausend Mitarbeiter waren damit befasst, die Dossiers nach den Vorgaben der ECHA bestmöglich zu erstellen. Mit Erfolg.

Denn der REACH-Prozess hat die verfügbaren Informationen für eine sichere Anwendung von industriell verwendeten Chemikalien erheblich verbessert. Das bestätigt auch die EU-Kommission. Sie hat im März 2018 in einer Analyse festgestellt, dass die Chemikalienverordnung einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit von Chemikalien leistet.

Zuletzt wurde unsere Branche für die Qualität oder die Vollständigkeit einzelner bisher eingereichter Dossiers kritisiert. Natürlich müssen Dossiers aktualisiert werden, wenn neue, wesentliche Daten oder Erkenntnisse vorliegen. Doch die Unternehmen brauchen auch Klarheit, welche Daten im Rahmen von REACH akzeptiert werden, wenn sie alternative Informationen einreichen, mit denen zum Beispiel Tierversuche ersetzt werden.

Wir begrüßen daher, dass die EU-Kommission und die ECHA Rahmenbedingungen schaffen wollen, die die Rechtssicherheit in Bezug auf die offenen Fragen zu Dossier-Aktualisierungen verbessern. Außerdem unterstützt die deutsche chemisch-pharmazeutische Industrie den mehrjährigen Aktionsplan von Cefic zur Dossier-Qualität. Denn wir stehen zu unserer Verantwortung und wollen, dass REACH ein Erfolg wird.

Hans Van Bylen,
Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI)

Ansprechpartner:
dialog@vci.de