Reform des Klimaschutzgesetzes

Ziele allein bringen uns nicht weiter

05. Mai 2021 | Pressemitteilung

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Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) ist über den angekündigten Beschluss der Bundesregierung zur Reform des Klimaschutzgesetzes nicht überrascht. Eine Anpassung war nach dem neuen EU-Klimaziel von minus 55 Prozent zu erwarten – unabhängig vom BVG-Urteil, erläutert der VCI.

Eine reine Erhöhung der Klimaschutzziele ist laut dem VCI alleine nicht ausreichend für den Klimaschutz. - Bild: © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild
Eine reine Erhöhung der Klimaschutzziele ist laut dem VCI alleine nicht ausreichend für den Klimaschutz. - Bild: © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

„Allerdings haben wir durch eine reine Zielerhöhung für den Klimaschutz noch nichts erreicht. Wir müssen jetzt die PS aus den politischen Schlagzeilen auch auf die Straße bringen. Die Herausforderungen sind bekannt: Zwingende Voraussetzungen für die Transformation der Industrie sind gewaltige Mengen an grünem Strom aus nationaler oder europäischer Erzeugung, der zügige Ausbau neuer Stromtrassen, extrem günstige Strompreise sowie deutlich mehr Technologieoffenheit und weniger Ideologie“, betont Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Bei deutlich höheren Zielen brauche es zudem auch ein deutliches Mehr an politischer Unterstützung, gesellschaftlicher Akzeptanz und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Wie anspruchsvoll der Weg ist, habe die Studie „Roadmap 2050“ des VCI eindrucksvoll aufgezeigt. Technisch sei vieles machbar, so der VCI, sofern die Rahmenbedingungen stimmen.

„Diese enorme Aufgabenstellung, die durch die neue Zielvorgabe noch größer wird, kann weder unsere Branche noch die gesamte Industrie allein bewältigen“, betont der VCI-Hauptgeschäftsführer. Daher hat der VCI gemeinsam mit dem Verein der Deutschen Ingenieure (VDI) die Klimaschutzplattform Chemistry4Climate an den Start gebracht. Es ist eine in dieser Breite einmalige Initiative, an der sich 70 Stakeholder aus Industrie, Politik und gesellschaftlichen Organisationen beteiligen. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium gefördert, da die Ergebnisse über die Branche hinaus hohe Bedeutung für den gesamten Industriestandort Deutschland haben. „Wir werden jetzt konkrete Lösungen für die Praxis und Vorschläge für die nötigen politischen Voraussetzungen entwickeln.“


Der VCI vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen von über 1.700 deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen sowie deutschen Tochterunternehmen ausländischer Konzerne gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2020 setzte die Branche knapp 190 Milliarden Euro um und beschäftigte rund 464.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

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