ETS-REVISION UND CBAM

Stressprogramm für Transformation

08. Juni 2022 | Pressemitteilung

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Das Europäische Parlament debattiert die ETS-Revision und den Grenzausgleichsmechanismus CBAM.

Statt Rückenwind für den Marathon zur Klimaneutralität sieht der VCI ein Stressprogramm auf die Chemieindustrie zukommen. © tech_studio/stock.adobe.com
Statt Rückenwind für den Marathon zur Klimaneutralität sieht der VCI ein Stressprogramm auf die Chemieindustrie zukommen. © tech_studio/stock.adobe.com

Das Europäische Parlament positioniert sich heute für den Gesetzgebungsprozess zur Revision der Emissionshandelsrichtlinie und dem damit verbundenen CO2-Grenzausgleichsmechanismus. Die Dossiers sind zentrale Elemente des als Fitnessprogramm für die europäische Klimapolitik angekündigten „Fit for 55“-Pakets.

Statt Rückenwind für den Marathon zur Klimaneutralität sieht der Verband der Chemischen Industrie (VCI) ein Stressprogramm auf die Chemieindustrie zukommen. Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI: „Die aktuellen Pläne wären Bleischuhe statt Laufschuhe für die Transformation der Chemieindustrie.“ Das bisher im Emissionshandel etablierte und funktionierende Schutzsystem vor Verlagerung von Treibhausgasemissionen in andere Weltregionen würde ausgehöhlt. Gleichzeitig steigen die Preise für CO2-Zertifikate besonders durch die Marktstabilitätsreserve unkontrolliert. Große Entrup: „Wenn die Zertifikatepreise so weiter steigen, fliegt uns das ganze System um die Ohren. Dann brauchen wir im Wettbewerb mit anderen Weltregionen gar nicht mehr anzutreten.“

Grenzausgleichsmaßnahmen sind keine gangbare Schutzalternative

Die von Teilen der Politik als Alternative zu kostenlosen CO2-Zertifikaten angepriesenen Grenzausgleichsmaßnahmen funktionieren für die chemisch-pharmazeutische Industrie nicht. VCI-Hauptgeschäftsführer Große Entrup: „Wir bekämen ein rechtlich unsicheres und missbrauchsanfälliges Bürokratiemonster, das wahrscheinlich Handelskonflikte auslöst. Außerdem würden die Ausfuhren unserer exportintensiven Branche und unserer Kunden verteuert, was uns vieler Geschäftschancen beraubt.“

Grüne Leitmärkte durch Klimaclub

Statt den Weg in die klimapolitische Isolation unbeirrt weiterzugehen, sollte die EU ihre Bemühungen um gemeinsame Ansätze in einem Klimaclub verstärken. Der anstehende G-7-Gipfel sollte hierzu ein starkes Signal senden. Große Entrup: „Vergleichbare Klimaschutzambitionen der Klimaclub-Mitglieder könnten einen großen grünen Leitmarkt schaffen. Damit gäbe es echten Rückenwind für Investitionen in klimafreundliche Technologien und die weltweite Chemie-Transformation.“

Der VCI und seine Fachverbände vertreten die Interessen von rund 1.900 Unternehmen aus der chemisch-pharmazeutischen Industrie und chemienaher Wirtschaftszweige gegenüber Politik, Behörden, anderen Bereichen der Wirtschaft, der Wissenschaft und den Medien. 2022 setzten die Mitgliedsunternehmen des VCI rund 260 Milliarden Euro um und beschäftigten knapp 550.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Kontakt: VCI-Pressestelle, Telefon: 069 2556-1496, E-Mail: presse@vci.de
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 Jürgen Udwari

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Pressesprecher Energie, Klimaschutz und Rohstoffe