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Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland sieht die chemisch-pharmazeutische Industrie nach wie vor als wichtig für Wirtschaftskraft und Wohlstand an. Das Image der Branche bleibt zwar nicht vom Negativtrend der Gesamtwirtschaft verschont, verzeichnet im Vergleich zu anderen Industrien aber etwas geringere Einbußen.
61 Prozent der Bevölkerung beurteilen die Chemie als „überwiegend positiv“. Das hat die jährliche repräsentative Umfrage für die Initiative „Chemie im Dialog“ (CID) ergeben, die im November und Dezember 2018 stattfand. Befragt wurden dabei 1.508 Personen im Alter von 18 bis 60 Jahren.
Die Branchenbewertung „überwiegend positiv“ setzt sich aus den Antwortoptionen „sehr positiv“, „positiv“ und „hat positive und negative Seiten, aber das Positive überwiegt“ zusammen. Gegenüber 2017 bedeutet das Ergebnis einen Image-Rückgang von 12 Prozentpunkten. Im Vergleich mit acht anderen Branchen konnte die Chemie dennoch den dritten Platz behaupten. Ein besseres Ergebnis erzielten wie im Vorjahr nur die Elektroindustrie und die Stromversorger.
INFOGRAFIK: Chemie im Branchenvergleich weiter auf Platz 3
„Überwiegend positive" Beurteilung der Bevölkerung in Prozent
Die Bedeutung der Chemie für Wirtschaft und Wohlstand wird von den Bürgern nach wie vor hoch eingeschätzt: 73 Prozent aller Befragten sehen sie in dieser Hinsicht als eine wichtige Industrie an. 65 Prozent sprechen von einer Branche, die sie akzeptieren. Knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) gibt an, dass die Chemie eine Branche ist, der sie vertrauen können. Auch bei diesen Kriterien sind gegenüber der Vorjahresumfrage deutliche Rückgänge zu verzeichnen – um 10, 17 beziehungsweise 21 Prozentpunkte.
Kritischere Gesellschaft
Die Gründe für die Image-Rückgänge sind im Wesentlichen nicht brancheninterner Natur. Vielmehr herrscht in der Gesellschaft insgesamt eine deutlich kritischere Einstellung – insbesondere zur Sozialen Marktwirtschaft.
INFOGRAFIK: Allgemeine Unzufriedenheit als Ursache
Meinungsklima zur Sozialen Marktwirtschaft und Gerechtigkeit; Zustimmung der Bevölkerung in Prozent
Nur jeder Dritte (33 Prozent) hat hierzu eine gute Meinung. 2017 waren es noch weit über 50 Prozent. Dass es in Deutschland gerecht zugeht, glauben inzwischen nur noch gut 20 Prozent. Vielerorts sind die Bürger trotz einer florierenden Wirtschaft mit ihren persönlichen Lebensbedingungen und Perspektiven unzufrieden. Verantwortliche Faktoren sind unter anderem die enormen Preissteigerungen im Wohnungsmarkt und als zu niedrig empfundene Löhne.
Negativ auf die Gesamtstimmung und das Vertrauen in der Gesellschaft wirken sich auch Politiküberdruss sowie das Dieselthema (Fahrverbote) und die Cum-Ex-Geschäfte der Banken aus. Unmittelbar davon betroffene Branchen wie die Automobilindustrie, Banken und Versicherungen müssen daher im Vergleich zur Chemie deutlich stärkere Einbußen in der Gesamtbeurteilung hinnehmen und sorgen insgesamt für einen negativen Sog. Diesem kann sich auch die Chemie nicht entziehen.
Branchenthema Plastikmüll
Wie schon in den Vorjahren stand die Chemie eher wenig im Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit. Nur 13 Prozent der Teilnehmer gaben bei der 2018er-Befragung an, branchenspezifische Nachrichten mitbekommen zu haben. Allerdings hat das Thema Kunststoffmüll (Marine Litter) erheblich an Wahrnehmung gewonnen. 20 Prozent derjenigen, die sich an branchenspezifische Informationen erinnern konnten, nannten spontan das Thema Kunststoffmüll. Dieses Thema zeichnete somit mitverantwortlich für die Akzeptanz- und Imageverluste, obgleich sich der grundsätzliche Vertrauenseinbruch über das Thema soziale Gerechtigkeit deutlich markanter ausgewirkt hat. Letzterer ist beim Imagerückgang für 10 der insgesamt 12 Prozentpunkte verantwortlich. Auf das Konto von Kunststoffmüll (Marine Litter) gehen lediglich 2 Prozentpunkte.
INFOGRAFIK: Gesellschaftliche Stimmung trifft die Chemie
Akzeptanz, Image und Vertrauen in die Branche (1986 bis 2018); Angaben in Prozent der Bevölkerung